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Ernährungswende

Slow Food stellt acht Forderungen an künftige Bundesregierung

Zukunftsorientierte Transformation des Lebensmittelsystems gefragt

Anlässlich der nahenden Bundestagswahl stellt der Verein Slow Food Deutschland acht Forderungen für eine grundlegende Neuausrichtung der Ernährungspolitik an die künftige Bundesregierung. Nötig sei es, den Herausforderungen von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und sozialer Ungleichheit mit zukunftsorientierten Rahmenbedingungen und Maßnahmen zu begegnen.

„Unser Lebensmittelsystem steht im Mittelpunkt zahlreicher Krisen und Herausforderungen; gleichzeitig sind Ernährungs- und Umweltthemen unweigerlich mit Friedensthemen verbunden. Deshalb ist es höchste Zeit, darauf mit einer neuen Ernährungspolitik zu reagieren. Die Bundestagswahl 2025 ist deshalb vor allem auch eine Ernährungs- und Umweltwahl, die maßgeblich mit darüber entscheidet, wie wir künftig leben wollen. Sie ist eine entscheidende Weichenstellung für die Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft – einer Zukunft, die auf nachhaltigen und regenerativen Prinzipien aufbaut“, schreibt Slow Food Deutschland in einer Pressemeldung.

Folgende Forderungen richtet der Verein an die kommende Regierung:

  1. Schafft eine integrierte Ernährungspolitik
  2. Nehmt eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz ein
  3. Schafft und schützt die Diversität auf unseren Feldern
  4. Sorgt für mehr Artenvielfalt und weniger Pestizideinsatz
  5. Gewährleistet Gesundheit und Wohlergehen von Nutztieren
  6. Verhindert Lebensmittelverschwendung und -verluste entlang der gesamten Wertschöpfungskette
  7. Macht das Lebensmittelsystem gerechter und sorgt für einen fairen Handel
  8. Ermöglicht den Zugang zu Land für bäuerliche und ökologisch arbeitende Landwirtschaft

Details zu den einzelnen Punkten finden Sie hier.

„Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und mutige Schritte zu gehen, um eine gerechte, nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft und Ernährung für alle zu sichern“, erklärt Rupert Ebner, Vorsitzender von Slow Food Deutschland. „Bürgerinnen und Bürger sollten die Entscheidungsmacht darüber haben, was sie essen und nachvollziehen können, wie ihr Essen produziert wird. Die Politik sollte dafür die Rahmenbedingungen schaffen.“

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