Gemeinschaftsverpflegung
Kantine Zukunft sieht sich in Existenz gefährdet
Haushaltskürzungen betreffen auch Berliner Ernährungsstrategie

„Mit großer Besorgnis beobachtet Berlins ernährungspolitische Szene die geplanten Haushaltskürzungen des Berliner Senats“, schreibt die Speiseräume GmbH, Trägerin der Kantine Zukunft, in einer Pressemeldung. Von ursprünglich vorgesehenen 2,2 Millionen Euro für 2025 soll im Zuge der Sparmaßnahmen eine Million Euro wegfallen – was schwerwiegende Folgen für dutzende Projekte zur Ernährungsbildung und Bekämpfung von Ernährungsarmut haben könne.
Zu den geförderten Vorhaben gehören laut Speiseräume die Schulung der Ausgabekräfte der Berliner Grundschulcaterer durch die Verbraucherzentrale, die Arbeit von Ernährungslotsen und Coaches in sozial benachteiligten Kiezen durch Restlos Glücklich und die Sarah-Wiener-Stiftung sowie die Förderung von LebensMittelPunkten in den Bezirken.
Speiseräume selbst bangt um die Fortsetzung ihrer Arbeit für eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung im Projekt Kantine Zukunft. Seit 2019 begleitet das Beratungszentrum, das nach dem Vorbild des Kopenhagener House of Food gegründet wurde, öffentliche Küchen auf dem Weg zu mehr Bio und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, den Bio-Anteil auf mindestens 60 Prozent zu erhöhen – möglichst ohne Mehrkosten. Bis Ende des Jahres soll die 101. Küche beraten werden, über 50 weitere Einrichtungen werden aktuell mit dem Programm ‚Kantinen-Werkstatt‘ unterstützt. Durch die geplanten Haushaltskürzungen werde der Fortschritt in der Berliner Gemeinschaftsgastronomie nun allerdings ernsthaft gefährdet.
„Berliner Küchen, Träger und Institutionen vertrauen auf unsere Expertise und sehen in Kantine Zukunft eine verlässliche Partnerin für die notwendige, aber anspruchsvolle Weiterentwicklung eines zukunftsfähigen Speisenangebots. Dieses Vertrauen basiert unter anderem auf Stabilität und Planungssicherheit. Die Gemeinschaftsgastronomie in Berlin braucht Engagement und Unterstützung – keine Einschnitte“, so Philipp Stierand, Geschäftsführer von Speiseräume und Projektleiter der Kantine Zukunft.
Speiseräume appelliere daher eindringlich an den Berliner Senat, die geplanten Kürzungen nicht vorzunehmen und die Ernährungsstrategie weiterhin ambitioniert umzusetzen.