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Karotte macht Schule

Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung fördert Schulgärten und Ackerschulungen weltweit

Karotte macht Schule © Bente Stachowske
Schulungen im ökologischen Gartenbau gehören zum Frauenprojekt in Boraba, Gambia

Legau, 19. September 2024 – Die Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung bewilligte im Sommer 2024 über 350.000 Euro für gemeinnützige Projekte in Deutschland und international. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem ökologischen Gartenbau als Lern- und Erfahrungsfeld an Schulen weltweit. Zudem verbessern die geförderten Projekte die Ernährungssicherheit im Globalen Süden und helfen, Einkommen zu generieren.

Im Sommer 2024 unterstützte die Stiftung 16 gemeinnützige Initiativen in Deutschland und weltweit. Der Schwerpunkt der teils mehrjährigen Förderungen liegt auf Projekten, die ökologischen Gartenbau mit Bildungsmaßnahmen verbinden. Damit hat die Stiftung in diesem Jahr bereits über 350.000 Euro an Fördermitteln bereitgestellt. „Wir rechnen damit, dieses Jahr etwa nochmals so viele Zuschüsse zu vergeben“, erläutert Margarethe Epple, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung. „Bildungszugang für Kinder sowie Weiterbildungsangebote im biologischen Landbau werden ganz sicher wieder dabei sein.“

Zu den geförderten Initiativen gehören Schulgärten und Gartenbauunterricht in Deutschland. Immer mehr Kindern und jungen Menschen fehlt es an Erfahrungsräumen, in denen sie Verbundenheit zur Natur und Selbstwirksamkeit erleben. Das gemeinsame Gärtnern fördert soziale Kompetenzen und schafft neue Anbindung.

  • © RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung
Schulgärten bieten Kinder hervorragende Lern- und Erfahrungsräume.

„Kinder sind heute so weit von den natürlichen Kreisläufen entfernt, selbst hier auf dem Land. Und Begreifen entwickelt sich übers Greifen …“, erklärt Kristina Wucher, Leiterin der Grundschule Martinszell im Allgäu, warum sie sich über die Förderung der Rapunzel Eine Welt Bio-Stiftung für einen Schulgarten freut.

Schulleiter Peter Kramer am Georgenhof, einer Kinder- und Jugendhilfe mit Schule am Heim am Bodensee, ergänzt: „Die Digitalisierung unserer Weltzugänge und der Medienkonsum verschärfen die Entfremdung und gefährden eine Entwicklung, die das Gegenteil verlangt, nämlich Anschlussfähigkeit, Staunen, Tatkraft, Mitleid, Freude, Aktivität und Einsatzwille. Der Gartenbauunterricht ist mit seinen Erfahrungsfeldern Mensch-bildend, verwandelnd und nachhaltig.“

Die Stiftung fördert den Garten- und Ackerbau nach ökologischen Prinzipien auch in Ländern des Globalen Südens. So unterstützt sie beispielsweise Schulgärten in Tansania, um Mangel- und Unterernährung zu bekämpfen. Ein weiteres Projekt in Nepal, das von Weltweit e.V. geleitet wird, integriert lokal produzierte Bio-Lebensmittel in das Schulmittagessen. Dieses Projekt umfasst auch Weiterbildungsmöglichkeiten im Bio-Landbau sowie nachhaltige Bildungsangebote an Schulen.

Eine Initiative des Timbaktu Collective, einer Bauernvereinigung in Andhra Pradesh in Indien, unterstützt kleinbäuerliche Erzeuger dabei, regionale Vertriebswege für ökologisch produziertes Gemüse aufzubauen. Auch dieses Projekt trägt damit zu einer verbesserten Ernährungssicherheit bei und hilft zugleich in einer verarmten Region, Einkommen zu generieren.

„Kindern aktiv und frühzeitig ein Verständnis zu geben von natürlichen Kreisläufen und sie auszustatten mit der Fähigkeit, Naturprodukte zu begreifen und auch selbst erschaffen zu können, sehen wir als Investition in die Zukunft“, betont Leonhard Wilhelm, Vorsitzender des Stiftungsrats. „In den Ländern des Globalen Südens kommt noch eine wichtige Komponente hinzu: Menschen mit Methoden einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft auszustatten, verbessert ihre Lebenssituation auf entscheidende Weise – und das langfristig. Das ist ein Grundanliegen unserer Stiftung.“

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