World Organic Forum
Lebensmittelsysteme der Zukunft
VII. World Organic Forum 2024 vom 1.–3. Juli 2024

Globaler Kongress für Ökologie, Klima und Nachhaltigkeit
in der Land- und Ernährungswirtschaft. Die Ergebnisse der Europawahl am vergangenen Wochenende haben es gezeigt: Die Zukunftsthemen Klimaschutz und Ökologischer Landbau werden in den nächsten Jahren in den Hintergrund treten. Aus diesem Grund wollen wir beim VII. World Organ Forum auf Schloss Kirchberg/Jagst in der Akademie für Ökologische Land- und Ernährungswirtschaft Schloss Kirchberg vom 1. bis 3. Juli 2024 diese Themen in den Mittelpunkt stellen und uns intensiv mit den „Lebensmittelsystemen der Zukunft“ auseinandersetzen. Welcher Art der Nahrungsmittelproduktion gehört die Zukunft? Bio, regenerativ, agrarökologisch? Das ist die zentrale Frage des VII. World Organic Forum. Die drei Konzepte werden im Hinblick auf ihre Klimaresilienz und als Möglichkeit zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Wertschöpfung betrachtet. Die Teilnehmenden tauschen sich zudem mit über 50 Referierenden aus aller Welt an den Schnittstellen von bäuerlicher Landwirtschaft, ökologischer Lebensmittelwirtschaft, ländlicher Regionalentwicklung und globaler Entwicklungszusammenarbeit aus. Alle Vorträge und Diskussionen werden simultan ins Deutsche und Englische übersetzt.
Tagestickets sind bereits ab 40 € erhältlich.
In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte für eine nachhaltige Landwirtschaft entwickelt: Neben dem stark reglementierten Bio-Landbau und der Bio-Tierhaltung sind das vor allem der noch wenig normierte agrarökologische Landbau und die regenerative Landwirtschaft. Auf der Konferenz wird unter anderem Julius Palm (stellvertretender Geschäftsführer des Bio-Herstellers Followfood, Vorstand des Bundes für Nachhaltige Wirtschaft, BNW) sprechen. Er ist überzeugt, dass nur eine ökologische und regenerative Landwirtschaft die Ernährung der Zukunft sichern kann. „Wir brauchen eine regenerative Praxis, die es schafft, bei produktiver Nutzung von Ökosystemen diese gleichzeitig aufzubauen. Das heißt, dass trotz der landwirtschaftlichen Nutzung Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Wasserhaltekapazität zunehmen.“
Öko-Pionier aus der ägyptischen Wüste – Keynote von Helmy Abouleish
Ziel einer nachhaltigen Entwicklung muss die Eigenständigkeit der Bäuerinnen und Bauern und der ländlichen Akteure sein. Helmy Abouleish (Geschäftsführer der ägyptischen Entwicklungsinitiative SEKEM) berichtet auf dem World Organic Forum, wie seine Organisation selbst aktiv wird, um die Situation der Landbevölkerung zu verbessern: „Ich kann mit SEKEM mehr in der Welt verändern, als wenn ich versuche an den ganz großen Rädern der Politik zu drehen. Ich glaube auch nicht mehr daran, dass die Politiker alleine einen Wandel bringen, sondern vielmehr die Zivilgesellschaft und die sozial ausgerichteten Unternehmer.“
Auf der Konferenz wird diskutiert, welche Möglichkeiten es gibt, das Ökosystem mit Strategien für eine nachhaltige Landwirtschaft widerstandsfähiger zu machen. Dabei sind vor allem wirtschaftliche Akteure und Unternehmen gefragt, damit Wertschöpfungsketten klimaresilienter werden. Da der gesamte Bereich bisher kaum reguliert ist, werden auch Fragen der Messung, Zertifizierung und Bewertung von (land-)wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Leistungen erörtert. Kritisch hinterfragt werden soll, ob kulturelle und ethische Grundlagen landwirtschaftlicher Konzepte durch Zertifizierungen abgebildet werden können und einen wirtschaftlichen Mehrwert bieten.
Öko-Landbau als Friedensbringer – Keynote von Mayor Rommel Arnado
Dass Biolandbau auch eine Chance für ein friedliches Zusammenleben ist, zeigt Bürgermeister Rommel Arnado (Kauswagan/Philippinen) in seiner Keynote auf dem World Organic Forum: In einer vom Bürgerkrieg zerrütteten Region hat er den Biolandbau eingeführt. Durch sein „Arms to Farms“-Programm konnte das Einkommen der Bauernfamilien um 40 Prozent gesteigert werden: „Wir boten den Rebellen an, ihre Waffen gegen Land und Ausbildung in Bio-Landbau zu tauschen. So gelang es uns, mit Bio-Landbau Frieden zu schaffen.“ Zudem sank die Armutsrate innerhalb von neun Jahren von fast 80 Prozent auf neun Prozent. „Heute wird 100 Prozent unserer Landwirtschaft biologisch betrieben.“
Das World Organic Forum auf Schloss Kirchberg/Jagst bringt Expertinnen und Experten, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Vertreterinnen und Vertreter der internationalen und nationalen Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Politik sowie Bäuerinnen und Bauern aus verschiedenen Regionen der Welt zusammen.
Die Anmeldung zur Konferenz steht allen Interessierten offen und ist ab sofort möglich. Eine Simultanübersetzung in Deutsch und Englisch wird angeboten. Tagestickets sind bereits ab 40 € erhältlich. Es wird zusätzlich ein Livestream verfügbar sein. Tickets können für einzelne Tage oder die gesamte Konferenz gebucht werden. In den Konferenztickets ist eine Tagungsverpflegung mit hochwertigen regionalen Bio-Speisen und -Getränke enthalten.
Anmeldung über: www.worldorganicforum.schloss-kirchberg-jagst.de/anmeldung