Start / Ausgaben / BioPress 50 - Februar 2007 / Deutsche Milch- und Käsestraße eröffnet

Eröffnung

Deutsche Milch- und Käsestraße eröffnet

Handwerkliche Molkereien und Hofkäsereien des VHM präsentieren sich virtuell

Der Publizist Wolfram Siebeck hat die Deutsche Milch- und Käsestraße eröffnet. Unter diesem Namen präsentieren sich seit 24. November handwerkliche Molkereien und Hofkäsereien aus Deutschland. Gleichzeitig wurde die Internetseite www. milchundkaesestrasse.de freigeschaltet. Mit deren Hilfe kann der Kunde die Hofkäsereien ausfindig machen.


„Ich wünsche dieser ganz besonderen Straße möglichst viel Verkehr und dass alle Reisenden letztlich an ausgesprochen genussvollen Zielen ankommen!" Mit diesen Worten durchschnitt Feinschmecker-Papst Siebeck auf der Karlsruher Messe AB HOF 2006 das rote Band. „Es ist nur ein kleiner Schnitt, aber ein großer Schritt für die Esskultur", betonte Siebeck.

Auf der Internet-Seite können sich die Besucher über eine Deutschland-Karte zu den einzelnen Käsereien durchklicken. „Dort finden Genießer und interessierte Besucher zahlreiche Informationen zu verschiedenen handwerklichen Käsereien, Bauernhöfen und Käsefachgeschäften", er- läuterte Marc Albrecht-Seidel, Geschäftsführer vom Verband für handwerkliche Milchverarbeitung im ökologischen Landbau (VHM). „Vom Schwarzwald bis zur Ostsee, von der Eifel bis zum Erzgebirge: Internetbesucher sind eingeladen, sich auf eine Reise durch die deutsche Milch- und Käselandschaft zu begeben."


Neben Informationen und Bildern zur Herstellung und regionalen Besonderheiten der verschiedensten Käsesorten, finden Internet-Besucher auch Tipps und Anregungen zum Besuch von Hof-Festen, Käsemärkten oder Verkostungen. Auf der Homepage helfen Karten von Deutschland, den Bundesländern und Kreisen eine Molkerei oder Käserei aufzustöbern. Die Besucher erfahren zu jedem Betrieb die Adresse, eine Wegbeschreibung, die Produktpalette und Bezugsmöglichkeiten. Bekannte Namen wie Anderlbauer, Backensholzer und die Dorfkäserei Geifertshofen beliefern auch den Handel.

Träger des Projekts ist der VHM, der mehr als 600 deutsche handwerkliche Molkereien und Käsereien unter seinem Dach vereint. Geschäftsführer Albrecht-Seidel kündigte auf der Eröffnungsveranstaltung an, dass aus dem Internetprojekt schon bald Reise- und Erlebnisrouten entstehen werden. „Die Deutsche Milch- und Käsestraße beginnt heute als virtuelle Internetpräsentation, aber schon 2007 wird sie durch regionale Käserouten real erlebbar werden."

Wolfram Siebeck unterstrich in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung des neuen Netzwerks für die deutsche Käselandschaft. „Mit der Deutschen Milch- und Käsestraße wurde erstmals eine Straße gebaut, die sich für den sinnlichen Genuss und gegen den Verlust an Vielfalt einsetzt. Regionen erleben heißt auch Vielfalt zu schmecken," meint Gourmet Siebeck. Er erinnerte an den gescheiterten Versuch der Brüsseler Bürokratie, Käse aus Rohmilch unter dem Vorwand der Hygiene zu verbieten. Das wäre das Ende des Käserei-Handwerks gewesen und ein Verlust an Produkt- und Lebensqualität, wie Siebeck deutlich machte. „Der Käse in seiner edleren Form ist ein Thema für den Feinschmecker", erklärte Siebeck. An drei Probierplätzen mit Käsen von drei VHM-Mitgliedern konnte sich jeder vom Wahrheitsgehalt der Siebeckschen Worte überzeugen.


Der Verband richtet nach den Worten seines Geschäftsführers sein Hauptaugenmerk auf Beratung und Schulung der Mitglieder. Historisch entstanden die Hofkäsereien mit dem biologischen Landbau. Viele Bauern begannen als Autodidakten. Die lange französische Tradition gibt es in Deutschland nicht. Direktvermarktung rechnet sich durch den steigenden Preis des Endproduktes, während die Erzeugerpreise für Milch in der Vergangenheit eher fielen. In den Ursprüngen musste viel Bio-Milch herkömmlich vermarktet werden, da nicht jeder Bio-Bauer an eine Molkerei, die Bio-Milch verarbeitete, abliefern konnte. Beim Hofverkauf fallen zu dem die Handelsstufen weg. „Hofkäsereien sind rentabel, wenn man sich nicht verzettelt und auf wenige Produkte spezialisiert", bilanzierte Albrecht-Seidel.

Anton Großkinsky

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