Forschung
Pflanzenvielfalt fördert Kohlenstoffbindung
Studie verdeutlicht Klimanutzen von Biodiversität

In artenreichen Umgebungen entsteht pflanzliche Biomasse, die sich nach dem Absterben im Boden langsamer zersetzt, sodass dort mehr Kohlenstoff gespeichert wird. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie unter der Leitung von Marie Spohn von der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften. Sie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Communications publiziert.
Ein Drittel des weltweiten terrestrischen Kohlenstoffbestands ist in Grasland gespeichert. Die neue Studie deutet darauf hin, dass dieser Bestand abnehmen könnte, wenn die Artenvielfalt der Pflanzen abnimmt. Ging man bisher davon aus, dass die Kohlenstoffspeicherung im Boden hauptsächlich von der Menge der in den Boden eingebrachten Pflanzenbiomasse abhängt, so zeigt die Studie, dass auch die Qualität der organischen Substanz eine wichtige Rolle spiele. Eine artenarme Vegetation zersetzt sich demnach schneller im Boden. In trockenen und heißen Klimazonen sei das Phänomen besonders ausgeprägt.
Die Studie basiert auf Daten aus 84 Grasländern auf insgesamt sechs Kontinenten. Unter den 30 beteiligten Forschern war auch Sylvia Haider, Professorin für Vegetationsökologie und Biodiversitätsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg. Für die Studie hat sie eine Fläche in Bad Lauchstädt, südlich von Halle, untersucht und seit 2015 jährlich Daten erhoben.