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Auszeichnung

Urs Niggli erhält Klipstein-Wissenschaftspreis

Auszeichnung für wegweisende Forschung zu umweltschonender Agrarproduktion

Urs Niggli erhält Klipstein-Wissenschaftspreis
Der Stifter Dr. Ernst-Leopold Klipstein (li.) überreicht Urs Niggli (re.) den Wissenschaftspreis.

Für seine Leistungen auf dem Gebiet agrarökologischer Landwirtschafts- und Ernährungssysteme wurde Urs Niggli, Präsident des Schweizer Instituts für Agrarökologie und Obmann des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Österreich, mit dem Wissenschaftspreis der Dr.-Ernst-Leopold Klipstein-Stiftung ausgezeichnet. Die Stiftung wurde 2018 neu an der Justus-Liebig-Universität gegründet und hat sich die Verbesserung der nachhaltigen Agrarproduktion mittels innovativer Konzepte als Ziel gesetzt. Der Wissenschaftspreis wurde dieses Jahr zum ersten Mal vergeben.

In seiner Laudatio hob der Präsident des Julius-Kühn-Instituts, Professor Frank Ordon, die Fähigkeit von Urs Niggli, verschiedene Fachgebiete zu vernetzen, besonders hervor. Seine Kompetenz in der Ökologie, in den Agrarwissenschaften, in der Ernährung und seine Kompetenz im Dialog mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren mache ihn zu einem wichtigen Vermittler von zukunftsorientierten Lösungen. Er habe stets die großen Herausforderungen der Menschheit im Blick und sei fähig, durch das Aufzeigen wissenschaftlicher Fakten unterschiedliche, teilweise verhärtete Meinungen und Konzepte miteinander zu verbinden.

Als langjähriger Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz (von 1990 bis 2020) ist Niggli ein Vorreiter für Wissenschaft und Forschung im Biolandbau. Er hat das FiBL zu einem europäischen Netzwerk mit Standorten in Deutschland, Österreich, Frankreich, Ungarn und Brüssel weiterentwickelt. 2020 gründete der studierte Landwirt das Institut für Agrarökologie (www.agroecology.science), das Beratung und Projektentwicklung für zukunftsfähige Ernährungssysteme bietet. Er ist Ehrenprofessor an der Universität Kassel-Witzenhausen, ehrenamtliches Mitglied des Schweizerischen Komitees des Welternährungsprogramms FAO und Autor des Buchs ‚Alle Satt? Ernährung sichern für 10 Milliarden Menschen‘, das 2021 erschienen ist. Ein Streitpunkt mit der Bio-Branche war in den letzten Jahren das Thema Neue Gentechnik. Werden Verfahren wie CRISPR / Cas von den meisten Bio- und Umweltverbänden vehement abgelehnt, so sieht Niggli darin das Potenzial, schnelle Züchtungserfolge zu erzielen – etwa mit Blick auf Krankheitsresistenz.

Der Klipstein-Wissenschaftspreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen der Fachtagung ‚Transformation der Pflanzenproduktion‘, die am 23. November 2023 im Konferenzzentrum Mauerstraße in Berlin stattfand. Neben Niggli wurde auch die in Dresden angesiedelte Arbeitsgruppe Kernobstzüchtung vom Fachinstitut für Züchtungsforschung des Julius Kühn-Instituts (JKI) für wegweisende Grundlagenarbeit zur Widerstandsfähigkeit von Apfelbäumen ausgezeichnet.

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