Jurymitglied Clemens Gabriel und Preisträgerin Nanetta Ruf vor der KondiTOURei
Der Zukunftspreis des Öko-Junglandwirte-Netzwerks (ÖJN) geht dieses Jahr an Nanetta Ruf, die mit ihrer mobilen ‚KondiTOURei‘ frische landwirtschaftliche Erzeugnisse direkt vor Ort verarbeitet, sowie an die Ziegenhof-Gründer Veronika und Sören Obermayer für ihre nachhaltige Milchziegenhaltung. Der Preis wurde 2016 ins Leben gerufen, um innovative Wege in der Landwirtschaft aufzuzeigen und Pionierbetriebe mit Vorbildcharakter auszuzeichnen.
Die Preisträgerin Nanetta Ruf darf sich über ein Preisgeld von 1.000 Euro freuen und ab sofort ihre KondiTOURei mit einem ‚Gewinnerin Öko-Junglandwirte-Zukunftspreis 2023‘-Schild zieren. Im LKW befindet sich eine mobile Produktveredlungsstätte, in der die ausgebildete Bio-Konditorin frische landwirtschaftliche Erzeugnisse direkt vor Ort weiterverarbeitet und verkauft. Rufs Produktspektrum ist vielfältig und reicht von Torten über Chutneys bis hin zu Eierlikör.
„Regionale Verarbeitungsstrukturen zu schaffen, ist eine große Herausforderung. Nanetta hat einen genialen Weg gefunden, die logistische Lücke zwischen Bio-Erzeuger*innen, Verarbeiter*innen und Konsument*innen zu schließen“, sagt Niels Kohlschütter, Jurymitglied und Vorstand der Schweisfurth Stiftung, seit 2021 Trägerin des Öko-Junglandwirte-Netzwerks.
Der Betrieb ‚Wendland Ziege‘ von Veronika und Sören Obermayer aus Clenze erhält den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis. Die Jury beeindruckte besonders das konsequent umgesetzte Gesamtkonzept der nachhaltigen Milchziegenhaltung. Das Paar betreibt eine muttergebundene Kitzaufzucht, verarbeitet die Milch auf dem Hof, verwertet Fleisch und Fell der Ziegen und verkauft seine Produkte direkt auf einem nahegelegenen Wochenmarkt.
Auf der Grünen Woche wurden heute die drei Gewinner des Bundeswettbewerbs Ökologischer Landbau ausgezeichnet. Ein besonders nachhaltiger Gemischtbetrieb aus dem Schwarzwald, ein Hof in Hessen mit Angus-Rindern und eigener Metzgerei sowie ein Vorreiter in der Bio-Gemüsezüchtung aus Schleswig-Holstein konnten die Fachjury überzeugen. Alle drei Höfe laufen unter der Flagge Biolands. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro.
Am 21. Oktober wurde im Kloster Reute (Oberschwaben) erstmals der ‚Innovationspreis Lehmbau‘ vergeben, mit dem das Land Baden-Württemberg das Potenzial des Lehmbaus für klimaschonendes Bauen ins Blickfeld rücken will. Gewinner in der Kategorie Gewerbebau ist das Logistikzentrum des Naturkosmetik-Herstellers Weleda, das die Jury als einen der „nachhaltigsten Logistik-Komplexe Europas“ mit hoher Vorbildfunktion für gewerbliche Bauten lobte.
Auszeichnung für wegweisende Forschung zu umweltschonender Agrarproduktion
Für seine Leistungen auf dem Gebiet agrarökologischer Landwirtschafts- und Ernährungssysteme wurde Urs Niggli, Präsident des Schweizer Instituts für Agrarökologie und Obmann des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) Österreich, mit dem Wissenschaftspreis der Dr.-Ernst-Leopold Klipstein-Stiftung ausgezeichnet. Die Stiftung wurde 2018 neu an der Justus-Liebig-Universität gegründet und hat sich die Verbesserung der nachhaltigen Agrarproduktion mittels innovativer Konzepte als Ziel gesetzt. Der Wissenschaftspreis wurde dieses Jahr zum ersten Mal vergeben.