Italien
Bio-Olivenanbau in der Krise: Landwirte gründen Hilfsfonds
Netzwerk ‚Schätze der Riviera‘ soll Existenz sichern

70 Prozent Ernteverlust im Vorjahr und ein nahezu vollständiger Ausfall 2023: In der italienischen Region Ligurien kämpfen die Bio-Olivenbauern um ihre Existenz. Um nicht auf konventionelle Landwirtschaft umschwenken oder die Produktion vollständig aufgeben zu müssen, haben sich die Bauern im ‚Rete Tesori della Riviera‘ (Netzwerk Schätze der Riviera) zusammengeschlossen. Mit Hilfe von Einkaufsgemeinschaften, Arbeitskräfte-Teilung und Spendengeldern wollen sie die Krise überstehen.
In einer Pressemeldung schildert das neu gegründete Netzwerk, wie es zu den Ernteausfällen kam: Schon zu Beginn des Jahres habe ein Mangel an Niederschlägen die Blütenbildung der Olivenbäume beeinträchtigt. Im Sommer seien die Küstenregionen und insbesondere Ligurien dann von einer anhaltenden Dürre betroffen gewesen, wodurch viele Oliven vorzeitig von den Bäumen fielen. Und Anfang Oktober hätten schließlich Olivenfruchtfliegen die Bauern dazu gezwungen, umgehend zu ernten, um nicht auch noch die letzten verbliebenen Oliven zu verlieren.
Angesichts bereits ertragsschwacher Vorjahre und gestiegener Produktionskosten stelle der nahezu vollständige Ernteausfall eine finanzielle Katstrophe dar, welche die Landwirte in ihrer Existenz bedroht. Um den Bio-Olivenanbau in der Region zu retten, haben sie sich zusammen mit Bio-Olivenölproduzenten zum Netzwerk Schätze der Riviera zusammengeschlossen.
Wer die Organisation unterstützen möchte, findet hier einen Paypal-Link sowie die Bankverbindung für Spendengelder. Daneben besteht auch die Möglichkeit, die Patenschaft für einen Olivenbaum zu übernehmen.
Mit Hilfe der Gelder soll aktuell etwa die Beschaffung einer Häckselmaschine ermöglicht werden, damit die Landwirte ihren Baumschnitt gemäß den Vorgaben der Europäischen Union verarbeiten können. Für dieses Projekt würden etwa 15.000 Euro benötigt.