Markt
Bio-Markt erholt sich
Leichtes Wachstum und Siegeszug der Discounter
Nach jahrelangem Wachstum und dem Boom während der Corona-Pandemie hat der Bio-Markt im Zuge von Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation einen Dämpfer bekommen. Im letzten Jahr ging der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln um 3,8 Prozent zurück – im Naturkostfachhandel sogar um 18 Prozent. Seit Mai ist nun aber wieder eine Erholung zu beobachten. Laut Diana Schaack, Bio-Markt-Expertin von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI), sind die Umsätze zwischen Januar und September 2023 wieder um 2,8 Prozent gestiegen. Vor allem Hofläden und Discount hätten zugelegt.
„Mit dem Bio-Markt geht es wieder aufwärts“, so Schaack. Bis zum Jahresende werde der Umsatz voraussichtlich wieder die Höhe von 2021 erreichen. Die Steigerung sei allerdings großenteils auf die gestiegenen Preise zurückzuführen – obwohl konventionelle Lebensmittel deutlich stärker von der Inflation betroffen waren.
In jedem Fall setzt sich der Trend zu billigen Bio-Produkten fort: Das größte Umsatzplus mit dem Verkauf von Bio verzeichnen auch in diesem Jahr wieder die Discounter, die von Januar bis September um 8,5 Prozent zugelegt haben. Insgesamt werden heute zwei Drittel der Bio-Ware über Vollsortimenter und Discounter vertrieben. Ob der Bio-Fachhandel frühere Anteile zurückerobern kann, ist fraglich. Laut GfK-Nachhaltigkeitsexpertin Petra Süptitz nimmt das Qualitätsbewusstsein bei den Konsumenten aktuell wieder zu. Ausschlaggebend sei, ob der Discount den Kundenerwartungen gerecht werden könne.