Ausland
Verbot von Reaktorfleisch: Italienisches Parlament billigt Gesetz
Schutz des kulinarischen Erbes
Als erstes Land in Europa hat Italien die Herstellung und den Verkauf von Fleisch aus dem Labor verboten. Der Gesetzesentwurf, den das Kabinett in Rom schon Ende März verabschiedete, wurde gestern von der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments abschließend angenommen. Fabriken, die gegen die Vorschrift verstoßen, können mit Geldstrafen von bis zu 150.000 Euro belegt werden und riskieren, geschlossen zu werden.
Mit dem Verbot will Italien das kulinarische Erbe, die Identität und Kultur des Landes schützen. „Wenn man ein Lebensmittel herstellt, das nichts mit dem Menschen, dem Land und der Arbeit zu tun hat, kann man die Produktion an einen Ort mit niedrigeren Steuern und weniger Umweltstandards verlagern, was Arbeitsplätze und die Umwelt gefährdet“, erklärte der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida. Multinationalen Konzernen warf er vor, „monströse Gewinne“ auf Kosten der Gesundheit der Bürger anzustreben.
Neben dem Verbot von Reaktorfleisch beinhaltet das Gesetz eine Klausel, die es Herstellern von pflanzlichen Fleischalternativen untersagt, ihre Produkte als ‚Steak‘ oder ‚Salami‘ zu vermarkten.