Messe
Natexpo verstärkt internationale Ausrichtung
Deutscher Pavillon nimmt mit 14 Ausstellern teil

Vom 22. bis 24. Oktober öffnet die Bio-Messe Natexpo wieder ihre Tore in Paris. Erwartet werden 2.500 Aussteller und Marken sowie 18.000 Fachbesucher. Unter den bereits angemeldeten 1.400 Ausstellern sei eine deutliche Zunahme des nicht-französischen Anteils bemerkbar. Mit einem Zuwachs von 160 Prozent im Vergleich zu 2015 machten internationale Aussteller nun mehr als ein Viertel der Messe aus.
Rund 100 Aussteller haben sich laut den Veranstaltern bereits für eines der sieben Dörfer der Messe angemeldet, die Innovationen im Bio-Bereich zeigen und jungen Unternehmen die Möglichkeit bieten wollen, ihren Platz in einem sich ständig entwickelnden Markt zu finden. Hier werde eine breite Palette von Produkten aus den Bereichen Lebensmittel, Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel, Inhaltsstoffe, Ökoprodukte, Ökodienstleistungen und Einzelhandelsausstattung geboten. Unter den Anbietern befänden sich auch zahlreiche ausländische Unternehmen aus ganz Europa, etwa aus Belgien, Deutschland, Ungarn, Italien, Lettland, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich.
Auch inhaltlich geht es bei den ‚Internationalen Vormittagen‘, die auf der Agora in der Mitte der Messe stattfinden, ums Ausland: Im Fokus stehen ausländische Bio-Märkte, ihre Beziehungen zu Frankreich und internationale Markttrends. Als weitere Neuheit ist erstmalig ein deutscher Pavillon mit 14 Ausstellern bei der Natexpo vertreten, ebenso wie der Pavillon des spanischen Bio-Verbandes Ecovalia. Die in Zusammenarbeit mit Business France organisierten ‚BtoB-Meetings‘ bieten französischen Ausstellern die Möglichkeit, Geschäftstermine mit ausländischen Zielkunden zu vereinbaren.
Neu bei der Veranstaltung ist dieses Jahr auch die Vertretung der Textilbranche, der Bereich ‚Kreislaufwirtschaft‘, in dem die Unternehmer nachhaltige Lösungen vorstellen, und der zur Hervorhebung der neuen Aussteller eingerichtete Bereich ‚Les P’tits Nouveaux‘.
Wie jedes Jahr zeichnen die 2005 ins Leben gerufenen Natexpo Awards die innovativsten und originellsten Produkte aus, die im Laufe des Jahres auf den Markt gebracht wurden. Alle eingereichten Produkte, dieses Mal waren es 250, werden von den Juroren verkostet oder ausprobiert. Die diesjährigen Gewinner in zehn Kategorien wurden Ende Juni bereits bekanntgegeben:
- Süße Lebensmittel: Agen-Pflaumenmus mit Walnüssen aus dem Südwesten (von Lou Prunel)
- Pikante Lebensmittel: Tansanisches Kisamvu – Eintopf mit Spinat, Kokosnuss und Erdnüssen (Le Coq Noir – Le Voyage de Mamabe)
- Gekühlte Produkte: Fleischfreies Hackfleisch mit Erbsen und Favabohnen (Tossolia)
- Getränke: Winter Kräutertee – La Cabossée (In Extremis)
- Nahrungsergänzungsmittel: Probiotische Verdauung (Source Claire)
- Kosmetika und Hygieneprodukte: Himbeer-Trockenshampoo in Pulverform (Centifolia)
- Öko-Produkte / Öko-Dienstleistungen: Packung mit fünf auswaschbaren Gesichtsreinigungsscheiben (Anae)
- Ausrüstung für den Einzelhandel: Recycelbare Verpackungslösung mit hohen Barriereeigenschaften (Epac Flexible Packaging)
- Zutaten und Rohstoffe (neu): T-Lin (veganer Ei-Ersatz) (Valorex Food)
- Saatgut (neu): Waldaromen Gourmet-Kefir-Essig (The Kefir & Kombucha Compagnie)
Dazu wird eine besondere internationale Auszeichnung an einen ausländischen Aussteller verliehen, die dieses Jahr an den veganen Mount Hagen-Hafer-Cappuccino der Hamburger Wertform GmbH geht. 2023 neu hinzugekommen sind die Kategorien Zutaten und Rohstoffe sowie Saatgut. In letzterer sollen speziell kleine innovative Strukturen ausgezeichnet werden, weshalb sich hierfür nur Unternehmen bewerben konnten, die 2021 einen Jahresumsatz von höchstens 500.000 Euro erzielt haben. Zum ersten Mal wird dieses Jahr außerdem nur ein Natexpo Award pro Kategorie vergeben.
„In diesem Jahr haben wir Produkte ausgewählt, die unserer Meinung nach in Bezug auf Verwendung, Zusammensetzung und Verbraucherinteresse wirklich innovativ sind, und zwar möglichst mit einer recht kurzen Liste von Inhaltsstoffen“, sagt Journalistin Isabelle Martinet, die seit 2018 in der Natexpo-Jury mitwirkt. Als Teil eines allgemeinen Trends sei viel mehr als früher auf die Zusammensetzung und die Anzahl der Zusatzstoffe geachtet.
Lena Renner