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Agrarministerkonferenz zum Umbau der Nutztierhaltung

Bio-Branche befürchtet Benachteiligung bei der Finanzierung

Heute findet in Berlin eine Sonder-Agrarministerkonferenz mit Schwerpunkt Umbau der Nutztierhaltung statt. Das Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung soll Investitionen in artgerechte Stallsysteme und einen Großteil der laufenden Mehrkosten gegenüber dem gesetzlichen Standard im Bereich der Schweinehaltung fördern. Die Bio-Branche fordert dazu, die Diskriminierung der Bio-Tierhaltung bei der geplanten Finanzierung zu beseitigen.

Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik beim Anbauverband Bioland, kritisiert den einheitlichen Deckelungsbetrag über alle Haltungsstufen hinweg, wodurch Bio-Betriebe benachteiligt würden. „Wer verspricht, 70 bzw. 80 Prozent der Mehrkosten zu fördern, muss dies auch für die Bio-Schweinehaltung erfüllen“, so Wehde. Bioland fordert daher die Streichung des Deckelungsbetrags für Ökobetriebe. Zudem müsse eine fachlich umfassende Berechnung der Mehrkosten für Ökobetriebe als Grundlage herangezogen werden, die die Realität widerspiegelt.

Auch Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) sieht bei der geplanten Finanzierung eine Benachteiligung von Bio, die „umgehend korrigiert werden“ müsse. Für eine faire Wettbewerbssituation müsse die Förderquote für Bio-Tiere bei den sogenannten laufenden Kosten gleich hoch liegen wie beispielsweise bei der geplanten Stufe ‚Frischluft‘. Aktuell solle die Förderquote bei Bio nur etwa halb so hoch sein.

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