Messe
Anuga Organic Forum 2021

Die geplante Forums-Bühne mit rund 30 Veranstaltungen musste gestrichen werden, das Thema Bio Wichtigerem weichen. Was übrig bleiben konnte, findet digital statt. Wegen Corona fehlen Themen wie Bio aus Zentralasien, der Ukraine und Schweiz mit Projekten vom Acker auf den Teller.
Entwicklung der biologischen Landwirtschaft in Europa im Kontext des Green Deal
Montag, 11. Okt. 2021 von 12:10 Uhr bis 13:10 Uhr
Im Rahmen des Green Deal und dessen vorgesehenen Maßnahmen, die Klimakatastrophe zu bekämpfen, kommt der Landwirtschaft und der Ernährungswirtschaft eine bedeutende Rolle zu. Auch insbesonders für die CO² Problematik bietet der biologische Landbau und bewusst nachhaltige Ernährung beachtliches und effektives Lösungspotential. Es gilt nun, die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zu nutzen, um auf EU-Ebene auch im Kontext des Green Deal entsprechende Weichen für einen Paradigmenwechsel in der Agrarpolitik zu stellen. Deshalb sind die Landwirtschaft, der Handel, die Politiker und natürlich ganz besonders die Biobewegung gefordert.
Teilnehmer
Sarah Wiener, MdEP
Prof. Dr. Horst Lang, Globus SB-Warenhaus
Tina Andres, BÖLW
Moderation: Bernward Geier
Bio in den USA: Integrität bewahren
Montag, 11. Okt. 2021 von 15:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Bio ohne Boden. Wie konnte das möglich werden? Das Lob-by-Engagement großer Agrarunternehmen, die Bio-Grundlagen neu zu definieren, hat verheerende Folgen. Die Gesetzgeber haben den Boden im Pflanzenanbau wegdefiniert und Hydrokultur bzw. Hydroponik erlaubt. Kapitalstarke Unternehmen rollen seitdem immer mehr Plastik über dem Boden aus und setzen Pflanztöpfe mit Blähton und Nährlösung drauf für die Aufzucht und Pflege von Bio-Produkten. Auch in Containern wird ohne Erde produziert. Echte Biobauern, mit Boden unter den Füßen, haben mit ihren natürlichen Anbaumethoden das Nachsehen. Sie können nicht so günstig produzieren und werden mit ihrem echten Bio vom Biomarkt verdrängt.
Teilnehmer
Dave Chapman, Real Organic Project
Bob Quinn, Kamut Intern.
Steffen Reese, Naturland
Luise Luttikolt, IFOAM Organics International
Moderation: Bernward Geier
25 Prozent Bio in der EU – Wie schaffen wir das bis 2030 ?
Dienstag, 12. Okt. 2021 von 10.15 Uhr bis 11:15 Uhr
In der EU Strategie ,Vom Feld zum Teller‘ wird besonders für den biologischen Landbau ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt, denn bis 2030 sollen EU-weit 25 Prozent der Landwirtschaft biologisch wirtschaften. Diese Zielsetzung wurde inzwischen von der Agrarministerrunde bestätigt. Entscheidend sind nun die Maßnahmen und das entsprechende Setzen von politischen Rahmenbedingungen, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, was durchaus machbar ist. Mehr noch, es kann überboten werden. Wie, das zeigen uns Österreich, wo schon jetzt fast die 30 Prozent Bio-Marge erreicht wurde, und Dänemark als beindruckender Weltrekordhalter in der Bio-Vermarktung.
Teilnehmer
Martin Häusling MdEP
Paul Holmbeck, IFOAM World Board
Harald Ebner, MdB
Marina Aigner, Burgenländische Landesregierung
Moderation: Bernward Geier
Öffentliche Beschaffung und Verpflegung – Booster für Bio ?
Dienstag, 12. Okt. 2021 von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Italien und Dänemark haben schon vor ca. 15 Jahren Bio den Weg in ihre staatlichen Kantinen geebnet. In Dänemark ist der Bio-Versorgungsgrad in der Außer-Haus-Verpflegung heute bei rund 60 Prozent und das ist Normalität schon morgens beim Hotel-Frühstück. Frankreich, Österreich und Deutschland, sie alle wollen folgen. Die in Deutschland eingesetzte Zukunftskommission Landwirtschaft empfiehlt der Bundesregierung den massiven Einsatz von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen. Das soll auch Werkskantinen, Krankenhäuser und die gesamte Gastronomie mitreißen. Die neue Öko-Gesetzgebung in Deutschland fördert gezielt Bio in der Außer-Haus-Versorgung, um Bauern mit Marktanreizen die Umstellung auf Ökolandbau zu erleichtern.
Teilnehmer
Paul Holmbeck, IFOAM
World Board
Dr. Nina Wolff, Slow Food
Patrick Wodni, (Speiseräume)
Moderation: Bernward Geier
Bio in Russland – Aktueller Status und Entwicklung
Mittwoch, 13. Okt. 2021 von 17:05 Uhr bis 18:05 Uhr
Die biologische Landwirtschaft in Russland scheint ein weißer Fleck auf der Karte zu sein, aber es gibt eine lebendige und aktive Biobewegung und vor allem im urbanen Umfeld auch einen schnell wachsenden Markt. Auch wenn die politischen Rahmenbedingungen schwierig sind, hat die biologische Landwirtschaft viele Chancen in diesem großen Land, wo etwa sehr viel Ackerfläche brach liegt und auf den Ruinen der ursprünglichen ,sozialistischen agro-industriellen Komplexe‘ sprich Kolchosen ökologische Landwirtschaft entstehen kann. ,Bio made in Russia‘ hat Zukunft, wobei keine Importwelle in der EU zu erwarten ist. In jedem Fall lohnt ein Blick auf die aktuelle Situation und das Entwicklungspotential.
Teilnehmer
Ilya Kaletkin, National Organic Union
Stefan Dürr, EKONIVA
Bernward Geier, COLABORA
Moderation: Markus Arbenz
Biomarkenkern als Motor der Transformation
Mittwoch, 13. Okt. 2021 von 9:40 Uhr bis 10:40 Uhr
Es ist viel von Transparenz, Vielfalt und naturnaher Produktion die Rede. Nicht nur bei Lebensmitteln. Dekarbonisierung betrifft alle Wirtschaftsbereiche. In der Landwirtschaft ist unser Verhältnis zum Fleischkonsum mit der Massentierhaltung im Gefolge und der Umgang mit der boden- und umweltbelastenden Agrochemie belastet. Dringend bedarf es einer Rückbesinnung. Wachstum in die Qualität, nicht in der Masse mit künstlichen Nahrungsmitteln, ist der richtige Weg zur Transformation. Das betrifft die Natur und den Menschen. Bio verändert! Das zieht alle, junge und alte Menschen an.
Teilnehmer
Renate Künast, MdB
Volker Krause, Bohlsener Mühle
Erich Margrander, bioPress
Prof. Dr. Hartmut Vogtmann
Moderation: Bernward Geier