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Agrartreffen: Ernährungssicherung durch nachhaltige Landwirtschaft

G20-Agrarminister einigen sich auf gemeinsame Erklärung

Am 17. und 18. September tagten die Agrarminister der G20-Länder dieses Jahr in Florenz. Sie berieten, wie die Lebensmittelversorgung nachhaltig für alle Menschen auf der Welt gesichert und mit dem Klimaschutz verbunden werden kann. Für Deutschland nahm die Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Beate Kasch, an dem Treffen teil.

Beate Kasch: „Der Klimawandel gefährdet die weltweite Ernährungssicherung – darauf brauchen wir eine starke Antwort. Im Abschlusskommuniqué haben wir festgehalten, dass die G20 nicht nur die Klimaanpassung der weltweiten Landwirtschaft, sondern explizit auch die Eindämmung des Klimawandels in den Blick nehmen.“ Außerdem gebe es ein klares Bekenntnis der G20 zum freien und fairen Handel. Dieser könne einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den Hunger zu bekämpfen und die Einkommenssituation in den ärmeren Regionen der Welt zu verbessern.

Die italienische Agrar-Vereinigung Coldiretti rechnete nach einer Auswertung von UN-Daten vor, dass weltweit jedes Jahr rund eine Milliarde Tonnen Lebensmittel im Müll landen. Das seien rund 17 Prozent aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Italiens Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli nannte es ein „großes Paradoxon“, dass gleichzeitig Hunderte Millionen unterernährt seien.

Zum Thema nachhaltige Landwirtschaft hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) jüngst eine Studie vorgestellt, wonach jährlich rund 470 Milliarden US-Dollar an Subventionen in die Landwirtschaft nicht nachhaltig oder fair seien. Nur mit einer radikalen Umverteilung der Hilfen könnten soziale Ungleichheiten und Umweltschäden bekämpft werden.

Patuanelli ermahnte seine Kollegen und die internationale Gemeinschaft zu einem langen Atem. „Wenn wir heute etwas beschließen, kann es sein, dass wir die Auswirkungen erst nach Jahren merken“, sagte er am Samstag.

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