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Kreislaufwirtschaft bei Bioland

Nährstoffe auf dem Betrieb und in der Region halten

Kreislaufwirtschaft bei Bioland © Bioland

Sieben Prinzipien sind die Grundlage der Bioland-Richtlinien – seit 50 Jahren wirtschaften die Mitglieder des Verbandes nach ihnen. Hinter dem ersten Prinzip ‚Im Kreislauf wirtschaften‘ steht ein möglichst geschlossener Nährstoffkreislauf, der keine Nährstoffe von außen benötigt. Schlüsselfaktor dafür sei die Tierhaltung und die damit einhergehende Produktion von natürlichem Dünger in Form von Mist.

Die Anzahl der gehaltenen Tiere soll sich nach der Größe der hofeigenen Felder und der Futterproduktion richten, um Nährstoffüberfrachtung und damit die Schädigung von Wasser und Boden zu vermeiden. Je nach Tierart müssen laut den Bioland-Richtlinien mindestens 50 bis 60 Prozent des Futters aus eigener Produktion stammen.

Futter-Mist-Kooperationen sorgen dafür, den wertvollen Dünger im Bioland-Kreislauf zu halten. Auch Hans-Jürgen Bauer aus dem bayerischen Ansbach ist Partner solcher Kooperationen. Der Bioland-Landwirt bewirtschaftet 65 Hektar Ackerland mit verschiedenen Kulturpflanzen wie Getreide und Erbsen sowie 34 Hektar Grünland, also Dauerkulturen wie Gras. Hier baut er Futter für seine 66 Milchkühe an. Sie wiederum produzieren Mist und Gülle, die Bauer als Dünger auf seine Felder schafft.

„Der Kreislaufgedanke war für mich ein Grund, auf Bio umzustellen“, sagt er. „Ich habe genug Nährstoffe am Hof für entsprechende Erträge und bin nicht mehr auf zugekaufte Dünger angewiesen.“ So bleibe auch sein Boden gesund. Was der 50-Jährige nicht als Dünger auf seine Felder ausbringt, wandelt er in einer eigenen Biogasanlage zu Strom um. Diese versorgt den gesamten Betrieb, anliegende Wohnhäuser sowie ein Bürogebäude mit Strom und heizt 450 Haushalte im Jahr.

Nachdem Hans-Jürgen Bauer 2018 auf Bioland umgestellt hatte, vernetzte er sich auch mit zwei reinen Ackerbau-Betrieben aus der Nachbarschaft. Überschüssiges Kleegras der beiden Nachbarbetriebe nutzt er zur Fütterung seiner Milchkühe. Nach der Verstromung von Mist und Gülle in der Biogasanlage bleiben Gärreste übrig, die wiederum an die beiden Ackerbaubetriebe zurückgehen, wo sie als Dünger auf den Feldern landen. Futter-Mist-Kooperationen wie diese sorgen für regionale Kreisläufe, die Nährstoffe am Ort halten. Sie zeigen laut Bioland, wie gut gemeinsames und nachhaltiges Wirtschaften in regionalen Kreisläufen funktioniert.

 

Die sieben Bioland-Prinzipien

In einer Serie von Pressemitteilungen will Bioland im Jubiläumsjahr monatlich von Mai bis November anhand von Beispielen aus der Praxis seine sieben Prinzipien vorstellen. Diese sind:

1. Im Kreislauf wirtschaften

2. Bodenfruchtbarkeit fördern

3. Tiere artgerecht halten

4. Wertvolle Lebensmittel erzeugen

5. Biologische Vielfalt fördern

6. Natürliche Lebensgrundlagen bewahren

7. Menschen eine lebenswerte Zukunft sichern

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