Nachhaltigkeit
Süßwasserschutz bei Edeka
Water Risk Tool umfasst über 13.000 Betriebe
Alle Obst- und Gemüselieferanten Edekas sind verpflichtet, ihre Wasserrisiken zu erfassen – über das Edeka Water Risk Tool, eine angepasste Version des WWF Water Risk Filters. Mehr als 13.000 Agrarbetriebe nutzen das Tool bereits, bis Sommer sollen sich alle Lieferanten eintragen. Ziel sei es, eine nachhaltigere Wassernutzung in den Lieferketten gemeinsam mit Netto Marken-Discount und dem WWF umzusetzen.
Der Umgang mit Wasserrisiken soll für Edeka künftig ein Entscheidungskriterium bei der Produzentenauswahl werden. Die Produzenten sollen bei der Analyse von Wasserrisiken unterstützt werden und Empfehlungen zur Umsetzung von Maßnahmen erhalten. Auch in Deutschland liegen laut WWF-Analysen zahlreiche landwirtschaftliche Anbaugebiete in Regionen mit mäßigem Wasserrisiko, das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zunehmen wird.
Das Edeka Water Risk Tool bestimmt das Wasserrisiko einzelner Betriebe auf Grundlage des Flussgebiets- und des Rohstoffrisikos. Als Flussgebietsrisiko gelten beispielsweise Wasserknappheit, -verschmutzung oder Überflutungen. Beschrieben wird das Wasserrisiko innerhalb eines bestimmten Flusseinzugsgebiets, aus dem ein Unternehmen oder seine Lieferanten ihre Rohstoffe beziehen. Als Rohstoffrisiko gelten unter anderem deren Resilienz gegenüber Wasserknappheit oder ihr Wasserbedarf. Während in vielen Anbauregionen im Ausland drohender Wassermangel das höchste Risiko darstellt, steigt in Deutschland vor allem das Wasserqualitätsrisiko, bedingt durch zunehmende Stickstoffbelastung der Böden.
Das Thema Süßwasserschutz ist seit 2012 Teil der Partnerschaft für Nachhaltigkeit von WWF und Edeka. Edeka ist daher seit 2016 Mitglied der Alliance for Water Stewardship (AWS), ein internationaler Zusammenschluss aus Stakeholdern, der dafür sorgen will, dass Süßwasser gerecht verteilt und ressourcenschonend eingesetzt wird. Dafür wird ein Zertifikat vergeben, das den nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen misst. Die AWS wurde 2014 gegründet und zählt mittlerweile mehr als 100 Mitglieder, darunter Konzerne wie Coca-Cola, Unilever, Google und Apple, aber auch öffentliche Akteure wie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Die Schweizer Zeitschrift ‚Beobachter‘ beurteilte das AWS-Label mit Blick auf nichtssagende bis fehlerhafte Zertifizierungsberichte über Nestlé-Quellen als fragwürdig.