Verpackungsmüll
Unverpackt-Läden expandieren
Die Mitgliederzahlen des Unverpackt e.V. wachsen. Gemeinsame Standards sollen dabei ein Rahmenwerk schaffen.

Was früher beim Krämerladen selbstverständlich war, soll nun modernisiert zurückkehren: Kunden nehmen Reis, Joghurt und andere Waren nicht in Plastik eingeschweißt mit, sondern in eigenen Behältnissen.
Kathryn Kelloggs gesammelter Müll eines Jahres passt in ein Marmeladenglas. Sie ist Galionsfigur der ‚Zero Waste‘-Bewegung, die mehr als nur ein Ideal blieb: Mittlerweile findet man so genannte Unverpackt-Läden in vielen Städten. Sie sind im Unverpackt-Verband zusammengeschlossen, der seit 2018 auf 318 Mitglieder angewachsen ist. In diesem Jahr kamen trotz der Pandemie-Einschränkungen 70 Läden hinzu, 266 weitere sind in Planung.
Einen Ausblick auf die Zukunft gibt die Verpackungsvision 2025. Sie wird seit 1. April 2021 in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erarbeitet. Ziel ist, gemeinsame Standards festzulegen, die etwa die Bereiche Mehrwegsysteme, Hygiene und Arbeitsabläufe umfassen.
Das Projekt trägt den Name ‚Unverpackt 2.0‘ und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit knapp 300.000 Euro unterstützt. Darüber hinaus will sich der Verband politisches Gehör verschaffen. Gregor Witt, 1. Vorsitzender der Unverpackt e.V. sagt hierzu: „Die Politik muss umfassende Rahmenbedingungen für die Unverpackt-Branche und für müllfreies Einkaufen insgesamt schaffen - nicht nur im Verkaufsraum, sondern auch hinter den Kulissen. Dass immer mehr Supermärkte lose Ware anbieten, beweist, dass wir mittlerweile im wirtschaftlichen Kontext ernst genommen werden. Nun muss die Politik folgen und Gesetze auf den Weg bringen, die Müll mehr regulieren und restriktiveren.“