Personalien
Jan Plagge bleibt Bioland-Präsident
Wiederwahl mit großer Mehrheit

Bei der gestrigen digitalen Bundesdelegiertenversammlung (BDV) ist Jan Plagge mit 98 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden und bleibt dem größten deutschen Öko-Anbauverband somit für die kommenden fünf Jahre als Präsident erhalten. Zudem wurde auf der BDV eine Bioland-Richtlinie zur Bruderhahnaufzucht verabschiedet.
„Ich danke euch herzlich für das Vertrauen, das ihr mir in den vergangenen Jahren wie auch heute entgegengebracht habt. Als Bioland-Präsident werde ich mich weiterhin mit ganzem Engagement für die Belange der Bioländerinnen und Bioländer einsetzen“, so Jan Plagge nach seiner Wiederwahl. „Dieses Jahr ist für uns mit dem 50-jährigen Jubiläum ein besonderes und besonders sind auch die Herausforderungen, vor denen wir stehen. Wir werden in allen Bereichen, von der Erzeugung, der Verarbeitung und dem Handel bis zur Politik, unsere Beiträge zur Lösung der Biodiversitäts- und Klimakrise einbringen.“
Gerade mit Blick auf das Superwahljahr 2021 gelte es, den politischen Stillstand zu beenden und mit allen politischen Entscheidungsträgern den Umbau der ökologischen Landwirtschaft weiter voranzutreiben. „In den nächsten zehn Jahren müssen wir als Gesellschaft zeigen, dass wir dem ökologischen Umbau unserer Wirtschaft den Stellenwert einräumen, der nötig ist, um einen positiv wirksamen Klima- und Artenschutz-Effekt zu erzielen. Mehr Bio auf dem Acker und auf dem Teller sind der richtige Weg – für eine Landwirtschaft der Zukunft“, unterstreicht Plagge.
In Richtung Zukunft sind die Weichen auch beim Thema Bruderhahnaufzucht gestellt. Die Delegierten der BDV verabschiedeten dazu eine neue Richtlinie, die deutlich über den EU-Biostandard hinausgehe. Danach können Bruderhähne in stationären Ställen mit angeschlossenem befestigten, überdachten Außenbereich (Veranda) und zusätzlichem Grünauslauf oder in mobilen Ställen mit Grünauslauf gehalten werden.
Bioland engagiert sich bereits seit Jahren in Bruderhahninitiativen und als Gesellschafter gemeinsam mit Demeter in der Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) für eine Züchtung von Zweinutzungsrassen. Seit 2012 zahlen Bioland-Betriebe mit Legehennen den ‚Kükengroschen‘: 10 Cent, mit denen die Aufzucht von Bruderhähnen und deren Vermarktung finanziert werden sollen. Mit dieser Abgabe werden Projekte und Züchtungsvorhaben unterstützt, die das Ziel haben, Legehennen zu züchten, die eine wirtschaftliche Nutzung der weiblichen und männlichen Küken gewährleisten.
Seit März 2011 steht Jan Plagge bereits an der Spitze von Bioland. Zuvor baute er als Geschäftsführer der Bioland Beratung GmbH das bundesweite Beratungs- und Bildungsangebot für Bioland auf und war als Geschäftsführer des Bioland Erzeugerring Bayern e.V. insbesondere für die Entwicklung und den Aufbau der Bioland Fachberatung in Bayern zuständig. Die Arbeit von Jan Plagge wirkt auch über die Grenzen von Bioland hinaus: Er ist Vorstand im Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) sowie der IFOAM Organics Europe, deren Präsident er seit 2018 auch ist. 2020 wurde er für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.