Obstsorten
Datenbank zu alten Obstsorten
BUND Lemgo bietet hilfreiche Datenbank für die Recherche
Seit gut 15 Jahren arbeitet die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) an einer Datenbank, die aufzeigt, wann und wo welche Obstsorten beschrieben wurden und verbreitet waren. Über 125.000 Einzeldaten enthält sie inzwischen. Die Sortenlisten können kostenfrei heruntergeladen werden. Dazu gibt es auch eine Suchfunktion.
Für die Datenbank hat die Lemgoer Ortsgruppe rund 650 Quellen aus Europa ausgewertet, darunter alte Obstbauliteratur, Zeitschriften und Baumschulkataloge. Da viele der alten Sortenwerke mittlerweile digitalisiert wurden, hat man auch Links zu immerhin 236 Sortenwerken aufgenommen bzw. diese zum Download bereitgestellt.
Eine Besonderheit stellt das Sortenwerk Pomona Franconica von Johann Prokop Mayer dar, der Hofgärtner beim Würzburger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim war. Das Werk ist sehr aufwendig mit farbigen Sortenabbildungen gestaltet, es gilt als das schönste Sortenwerk des 18. Jahrhunderts, ist äußerst selten und nur noch in wenigen Bibliotheken vorhanden. In Kooperation mit der Deutschen Gartenbaubibliothek in Berlin konnte das einmalige Werk digitalisiert werden und ist nun ebenfalls zum kostenlosen Download verfügbar.
Ziel des Projektes ist es auch, den Lebensraum Streuobstwiesen mit den Obstsorten zu erhalten. Gesucht werden vom BUND Lemgo weiterhin alte Sortenkataloge von Obstbaumschulen, die vor 1960 erschienen sind. Diese enthalten zum Teil dann auch Lokalsorten, die ansonsten nirgendwo beschrieben wurden.