Basic
basic kündigt massive Expansion an
25 neue Standorte dank des Neu-Investors Schwarz im Jahr 2008 geplant
Eine Expansions-Offensive kündigte der Bio-Filialist basic AG bei der Hauptversammlung in München an. 2008 sollen rund 25 neue Märkte eröffnet werden. Möglich ist dies durch die Beteiligung der Schwarz-Gruppe aus Neckarsulm.
Im Geschäftsjahr 2006 steigerte die basic AG ihren Umsatz um 37 Prozent auf fast 72,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen auf de Hauptversammlung in München bekannt gab. 2006 verfügte das Handelsunternehmen über insgesamt 25 Filialen. Ende 2007 sollen es mehr als 30 sein. 2007 hat für den Bio-Supermarkt-Betreiber basic mit der Beteiligung des Handelsriesen Schwarz, der Lidl, Handelshof und Kaufland betreibt, ein neues Zeitalter begonnen. 2008 wird das Expansionstempo dank des Investors kräftig zulegen: Dann soll im Schnitt alle 14 Tage eine neue Filiale aufmachen, wie Vorstandsvorsitzender Josef Spanruft auf der Hauptversammlung bekannt gab. Das ist die Rekordzahl von 26 Neu-Eröffnungen. Das sind mehr als von 1998 bis 2006 eröffnet wurden. Ende 2008 wären das dann rund 60 Filialen.
Das bringt Wachstum für die Bio-Branche und für Basic. Gleichzeitig bedeutet es Verdrängungswettbewerb innerhalb des Bio-Handels. Nicht jedes Naturkostfachgeschäft wird mithalten können und für manchen Ladner wird Geschäftsschluss sein. Mit dem Einstieg des Handelsriesen könnte im Fachhandel eine Entwicklung weg vom selbstständigen Handel hin zur Filialisierung eingeläutet werden.
Insgesamt sieht Spanruft bei den Bio-Supermärkten enormes Wachstumspotenzial. Derzeit gibt es in Deutschland rund 400 solcher Märkte. „Ich kann mir einen Bedarf von 800 bis 1.000 Märkten vorstellen. Wir wollen beim Ausbau der Bio-Supermärkte die treibende Kraft bleiben,“ so Spanrunft. Die basic-Filialen gehören heute zu den größten, modernsten und umsatzstärksten Bio-Supermärkten in Europa. Deshalb plant die Konzernspitze auch eine baldige Expansion innerhalb Europas. Der erste Schritt dazu ist 2006 geglückt: Die neue Filiale in Wien präsentiert auf der modernen Verkaufsfläche von 850 Quadratmetern mehr als 9.000 Produkte. Schon im Eröffnungsjahr lagen Umsatz und Gewinn weit über den Erwartungen. Und so plant die 100-prozentige Tochter „basic Bio für alle Austria GmbH“ weitere Filialen in Wien und an den Standorten Linz und Salzburg. 2006 wurden in Europa rund 14,5 Milliarden Euro mit Bioprodukten umgesetzt.
Deutschland hatte dabei einen Anteil von 27 Prozent und war damit das Land mit der größten Bio-Nachfrage. Nach Deutschland will die basic AG auch für Europa der Motor des Biobooms werden. „Der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel kämpft mit Preisverfall und Stagnation. Wir dagegen können mit unserem Bio-Produkten ein sattesWachstum erzielen“, so der Vorstandsvorsitzende Spanrunft.
Damit ist die Vision, mit der basic 1998 den ersten Bio-Supermarkt in München- Schwabing eröffnete, Wirklichkeit geworden: Bio für alle. Egal ob München, Köln, Bonn oder Wien – wo auch immer basic 2006 eine neue Filiale eröffnete, war sie vom ersten Tag an gut besucht. Die Nachfrage nach Bio ist mittlerweile so groß, dass es in Deutschland bei einzelnen Produkten sogar Lieferengpässe gibt. Als einer der größten Player im Biolebensmittel-Fachhandel konnte aber die basic AG durch langfristige Verträge mit ihren Lieferanten Engpässe weitgehend vermeiden. „Der Markt in Deutschland kann noch weiter wachsen“, so der basic Vorstandsvorsitzende Josef Spanrunft. „Aber dafür müssen endlich mehr Landwirte in Deutschland auf Bio umstellen. Sonst müssen wir mehr Ware aus dem Ausland importiert, und das ist ökonomisch und vor allem ökologisch unsinnig“.
Ein derartiges Expansionstempo fordert jede Menge Fachpersonal. Durch die Neueröffnungen hat das Handelsunternehmen AG sowohl im eigenen Betrieb als auch bei den Zulieferern mehrere hundert Arbeitsplätze geschaffen. Allerdings bietet der Markt – trotz nach wie vor hoher Arbeitslosigkeit – nicht genügend Potential für ausgebildete Fachkräfte. Deshalb hat die Bio-Supermarktkette zusammen mit Jobsystems ein Weiterbildungskonzept für die Ausbildung zur „Fachkraft für Bioprodukte“ ins Leben gerufen. 2006 arbeiteten bei basic 87 Auszubildende, das entspricht 13 Prozent der Gesamtzahl der Mitarbeiter. So übernimmt das Unternehmen durch Weiterqualifizierung zum einen Verantwortung für junge Arbeitssuchende; zum anderen trägt sie dazu bei, dass die Beratungs-Kompetenz im Bio- Lebensmittelfachhandel noch verbessert wird.
Der Filialist bietet seinen Kunden das größte Bio-Sortiment Deutschlands. Zurzeit sind 21.900 Artikel im System gelistet, in jedem Markt finden die Kunden ca. 8000 Produkte. Um die Kundenwünsche zu befriedigen und neue Trends im Bereich Bio zu setzen, werden auch immer wieder neue Produkte ins Sortiment aufgenommen. Dabei geht der Trend derzeit zu Convenience-Artikeln in Bio-Qualität, denn auch Bio-Kunden schätzen die Vorteile der schnellen Küche. Künftig wird basic in ausgewählten Märkten auch Bio-Frischfisch anbieten. Ein erster Test dem 2006 eröffneten dritten basic-Markt in Köln war ein voller Erfolg, so dass dieses Angebot rasch auf weitere Filialen übertragen werden soll.
Basic hat sich von Anfang an soziale Verantwortung auf ihre Fahnen geschrieben. So gehört zur Bilanz 2006 auch der Erfolg des Projekts „Mittagstisch für Kinder und Jugendliche“: 115.000 Euro sind seit Start der Aktion „1 Cent pro Einkauf“ zusammen gekommen. Die Zusammenarbeit mit „Children for a better world“ wurde auf unbestimmte Zeit verlängert. Noch 2007 ist der Start eines eigenen Entwicklungshilfe-Fonds in Zusammenhang mit einem unter der Eigenmarke vertriebenen Kaffees geplant.
Umweltbewusstsein hört bei der Nahrung noch lange nicht auf. So wird in den Märkten seit der Eröffnung der dritten Kölner Filiale im September 2006 Warmwasser aus der Wärmerückgewinnung der Kälteanlagen erzeugt. Das spart wertvolle fossile Brennstoffe und senkt den CO2-Ausstoß erheblich. Diese umweltfreundliche Technik gehört nun zum Standard in allen neuen Filialen und wird in älteren Filialen bei Renovierungen nachgerüstet werden. Weitere Maßnahmen für mehr Ökologie in den Märkten sind in der Planung, so zum Beispiel ein energiesparendes Konzept für die begehbaren Kühlhäuser für Frischgemüse oder der Einsatz von moderner LED-Technik.