Start / News / Ökologie / Mit Bio besser durch die Krise

Nachhaltigkeit

Mit Bio besser durch die Krise

Peruanische Biobauern profitieren von einem umfassenden Nachhaltigkeitsansatz

Mit Bio besser durch die Krise © Eosta BV

Für das niederländische Bio-Handelshaus Eosta ist Peru ein bedeutender Lieferant für Passionsfrüchte, Mangos und Ingwer geworden. Gegenwärtig ist Peru jedoch auch das Land mit den meisten Corona-Toten weltweit, gemessen an der Bevölkerungszahl. Darunter litten die Handelsbeziehungen bisher aber nicht. „Die Geschäfte gehen so gut wie nie“, sagt Eosta-CEO Volkert Engelsman. Zu tun habe das mit dem umfassenden Nachhaltigkeitsansatz der peruanischen Biobauern wie Jan Bernard.

Bei ProNatur, dem Landwirtschaftsbetrieb von Jan Bernard, arbeiten einige hundert Angestellte. Aus der Belegschaft ist bisher niemand erkrankt – und das im Corona-Brennpunkt Peru. Volkert Engelsman meint dazu: „Es fällt auf, dass es gerade in diesen Zeiten bestens bei Jan Bernard läuft. Der Grund dafür liegt in seiner konsequenten Nachhaltigkeitspolitik. Das reicht von robusten Böden über einen vitalen Regenwald bis hin zur Gesundheitsfürsorge für seine Mitarbeiter. Jan hat Schulen gestiftet, eine Kinderbetreuung eingerichtet und sorgt für gute medizinische Betreuung.“

So würden alle Mitarbeiter mit Mund-Nase-Schutz ausgestattet und mit immun-stärkenden Cocktails aus Bio-Ingwer und Orange versorgt. „Pro Natur ist wirklich ein sicherer Hafen für viele Arbeitnehmer im Umkreis von Moyobamba“, sagt Volkert Engelsman. Dort sorge man nicht nur für Schulbildung und Kinderbetreuung, sondern setze sich auch gegen Wasserverschmutzung ein.

Die Kleinsterzeuger in der Gegend stammen zum Teil von den Aguaruna und Huambisa ab – indigenen Minderheiten aus den Amazonasgebieten, die sich allmählich in die peruanische Gesellschaft eingegliedert haben. ProNatur ermutigt sie zum Anbau einer breiten Produktpalette. Neben einer Vielzahl exotischer Früchte bauen sie auch Kaffee im Anden-Hochland an. Für den Eigenbedarf wachsen auf ihren Feldern zudem Bohnen, Erbsen, Bananen, Maniok und mehr und sorgen so für eine abwechslungsreiche Ernährung. Gerade in Krisenzeiten beweise ein ganzheitlicher Ansatz wie dieser seinen Nutzen.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Agrarministerkonferenz: Erklärung zum Kampf gegen Hunger

61 Nationen wollen eine nachhaltige Produktion und resiliente Lieferketten stärken

Agrarministerkonferenz: Erklärung zum Kampf gegen Hunger © BMEL

Bei der 16. Berliner Agrarministerkonferenz am vergangenen Samstag haben 61 Nationen eine Erklärung zum Kampf gegen Hunger unterzeichnet. Darin erkennen sie an, dass eine Transformation hin zu nachhaltigen und damit widerstandsfähigen Landwirtschafts- und Ernährungssystemen notwendig ist, um der Klima- und Biodiversitätskrise zu begegnen. „Das Recht auf Nahrung setzen wir nicht um, wenn wir nur auf Produktionssteigerung setzen“, so Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

23.01.2024mehr...
Stichwörter: Peru, Eosta, Nachhaltigkeit, Kleinbauern, Corona-Krise

41 Prozent mehr Lohn für Avocadobauern

Eostas Living-Wage-Programm will existenzsichernde Löhne erreichen

41 Prozent mehr Lohn für Avocadobauern © Eosta

Die Mitarbeiter des kenianischen Avocadoanbauers ‚Fairtrade Enterprises‘ haben eine strukturelle Lohnerhöhung von 41 Prozent erhalten und sind nun kostenlos krankenversichert. In der vergangenen Saison hat Eosta, niederländischer Importeur und Vertreiber von Bio-Obst und -Gemüse den Lieferanten in sein Living-Wage-Programm aufgenommen, das seit 2019 durchgeführt wird. Pro verkauftem Kilo Bio-Avocado werden nun zwei Cent zur Verbesserung der Einkommenssituation der Erzeuger bereitgestellt.

17.10.2023mehr...
Stichwörter: Peru, Eosta, Nachhaltigkeit, Kleinbauern, Corona-Krise

Welternährungstag: Hungerbekämpfung im Argen

Krisen, strukturelle Probleme und ‚verborgener Hunger‘

Welternährungstag: Hungerbekämpfung im Argen © Pohl / Misereor

Anlässlich des heutigen Welternährungstags haben zahlreiche Organisationen beleuchtet, wie es um den Kampf gegen Hunger weltweit bestellt ist. Ihr Ergebnis: besorgniserregend. Nach dem 18. Welthunger-Index, der letzte Woche vorgestellt wurde, sind über 735 Millionen Menschen weltweit unterernährt. Laut der Menschenrechtsorganisation FIAN verschärfen sich die strukturellen Ursachen von Hunger und Mangelernährung. Auf das Problem von ‚verborgenem Hunger‘, dem Mangel an Mikronährstoffen, haben der Arbeitskreis für Ernährungsforschung und Misereor hingewiesen.

16.10.2023mehr...
Stichwörter: Peru, Eosta, Nachhaltigkeit, Kleinbauern, Corona-Krise

Resilienz durch Fairtrade

Neue Studie bestätigt bessere Widerstandsfähigkeit während Corona

19.10.2022mehr...
Stichwörter: Peru, Eosta, Nachhaltigkeit, Kleinbauern, Corona-Krise