Start / Ausgaben / bioPress 104 - Juli 2020 / Einkaufen wird nachhaltiger

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Einkaufen wird nachhaltiger

Besonders bei Obst & Gemüse sowie Fleisch- und Wurstwaren ist Nachhaltigkeit dem Käufer wichtig

Nachhaltigkeit spielt beim Einkauf von Lebensmitteln eine immer größere Rolle. In einer aktuellen Umfrage erklärten über die Hälfte der Befragten, dieses Thema beeinflusse sie bei ihren regelmäßigen Kaufentscheidungen. Besonders stark macht sich der Einfluss bei der Wahl von Obst und Gemüse bemerkbar und bei den Fleisch- und Wurstwaren.

Die internationale Data and Analytics Group YouGov befragte Anfang des Jahres rund 2.800 Verbraucher zum Thema Nachhaltigkeit beim Lebensmittelkauf. Dabei gab knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an, dass es über alle Produktsparten hinweg für sie persönlich beim Einkauf immer wichtiger werde, wie nachhaltig die Produkte seien.

Bei Obst und Gemüse ist dies besonders deutlich: Für drei von fünf Deutschen (59 Prozent) wird die Nachhaltigkeit zukünftig noch stärker an Bedeutung gewinnen. Bei Fleisch- und Wurstwaren sagen dies 58 Prozent. Bei Milch- und Molkereiprodukten, wie Käse oder Joghurt, wird genau die Hälfte der Verbraucher wohl in nächster Zeit noch stärker auf die Nachhaltigkeit achten.

Werden weitere Faktoren relevant, zum Beispiel Keimfreiheit oder lange Haltbarkeit bei frischen Waren, kann Nachhaltigkeit in den Hintergrund rücken. So bevorzugten Verbraucher bei Fleisch- und Wurstwaren häufig noch eine Plastik-Verpackung. Bei nahezu allen anderen Warengruppen würden nachhaltige Materialien bevorzugt. Bei Snacks, Getränken und Fertiggerichten spiele vor allem auch das Motiv ‚Komfort‘ eine große Rolle, teilweise auch die Marke. Nachhaltigkeit rücke dann stärker in den Hintergrund.

Knapp über die Hälfte der Befragten, die beim Einkauf weniger auf Nachhaltigkeit achten, fühlt sich beim Thema grundsätzlich überfordert. Doch auch bei denjenigen, denen das Thema wichtig ist, meinen das 34 Prozent. Dass sie bereit seien, mehr für ein Produkt zu bezahlen, wenn es umweltfreundlich ist, sagen 35 Prozent der weniger nachhaltigen Verbraucher; aber 77 Prozent der nachhaltig gestimmten Konsumenten wä-ren bereit, dafür auch tiefer in die Tasche zu greifen.

Die für die Kunden wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte sind artgerechte Tierhaltung, natürliche Inhaltsstoffe und regionale Produktion. Die Käufer wurden auch nach ihrer Meinung nach nachhaltigen Marken gefragt und ihrem Grund für diese Einschätzung. Als Motiv für die nachhaltige Zuordnung liegen nachhaltige und umweltfreundliche Verpackungen ganz vorne. Dann folgen regionale Produktion und Bio-Zertifizierung.

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