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Zurück zur echten Milch

Slow Food Deutschland spricht sich für ‚gut, sauber und fair‘ bei Milch aus

Am 1. Juni war Weltmilchtag –Anlass für Slow Food Deutschland, zu mehr Wertschätzung und Förderung fair produzierter, naturbelassener Milch aufzurufen. Denn wie die Kühe gehalten und gefüttert würden und die produzierte Milch dann verarbeitet, das wirke sich massiv auf Geschmack und auch Umwelt und Klima aus.

Nach Ursula Hudson, der Vorsitzenden Slowfood Deutschland, könne man heute nicht mehr von der Milch, sondern müsse von Milchen reden. Denn die naturbelassene Milch von Weidekühen sei geschmacklich etwas völlig anderes als die von Hochleistungs-Milchkühen, die keine Wiese kennen und mit industriellem Kraft- und Eiweißfutter ernährt werden. Und die hoch verarbeiteten H- und ESL-Milchen vieler Supermärkte, seien nicht mehr als eine weiße Flüssigkeit aus dem Tetrapak.

Die Voraussetzung für ‚gut, sauber und fair‘ bei Milch sei, die Produktionskette zu verkürzen und sie stärker auf lokale Kreislaufwirtschaft auszurichten. Grundsatz für die Milchproduktion solle sein, externe Kosten wie etwa Umweltbelastungen durch Monokulturen, Landnutzung in Drittländern und Treibhausgasemissionen durch den Futtermittelimport zu vermeiden. Wer die Tiere mit Gras und Klee ernähre und ein nachhaltiges Weidemanagement betreibe, verzichte zwar auf Hochleistung der Tiere bei der Milchproduktion. Dafür ständen das Wohlbefinden der Kühe und damit auch die Milchqualität an erster Stelle und durch die Beweidung würden Biodiversität und Kulturlandschaften geschützt.

Hudson strebt ein zukunftsfähiges System Milch an, in dem diese nicht mehr als ‚Ramschprodukt‘ betrachtet würde, das billig in Massen gekauft und konsumiert werden könne. Die Politik solle Betriebe fördern, die eine mutter- oder ammengebundene Kälberhaltung anstreben und sich dafür einsetzen, naturbelassene Milch sowie Frischmilch zu liefern.

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