BESH
Sterneköche mit Produkten von Sternebauern
Kulinarischer Erntedank der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall mit Verleihung der Agrarkulturpreise Hohenlohe

Zum 18. Kochfestival hat an diesem Wochenende die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) geladen. Unter dem Motto „Kulinarischer Erntedank“ verwöhnten Sterneköche rund 420 Gäste im festlich geschmückten Haller Neubausaal. Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Agrarkulturpreise Hohenlohe.
Die Industrialisierung der Agrarwirtschaft lässt die kulturellen Leistungen der bäuerlichen Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund geraten. Um das Bewusstsein für ländliche Kultur zu fördern, Traditionen zu erhalten und Zeichen zu setzen für zukunftsweisende Konzepte verleiht die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall alljährlich die Agrarkulturpreise Hohenlohe.
Mit dem Hauptpreis würdigte BESH-Chef Rudolf Bühler das Engagement der beim großen Unwetter am 29. Mai dieses Jahres geschädigten Mitgliedsbetriebe der bäuerlichen Solidargemeinschaft. „Wir können das Geschehene nicht ungeschehen machen, aber wir können durch unsere Solidarität und Beistand helfen, die Not und das Leiden zu lindern“, sagte Bühler. Ausgezeichnet wurden Carola und Bernd Bauer aus Steinkirchen bei Braunsbach, auf deren Hof mehr als 60 Lämmer im Stall ertrunken sind. Die Familie gebe jedoch nicht auf. „Bauern sind es gewohnt zu kämpfen, nachhaltig zu denken und Verantwortung zu leben“, so Bühler. Das Preisgeld ist aufgrund der Ereignisse in diesem Jahr von 3000 auf 5000 Euro aufgestockt und durch weitere Preisen für geschädigte Mitglieder ergänzt worden. Jeweils 3000 Euro erhielten Kerstin Gronbach (Kleine Schweineschule) aus Michelbach an der Heide, Albrecht Pfeiffer aus Orlach sowie Hermann und Horst Renner aus Kleinforst.
In der Kategorie Ökologie wurde Beate Leidig aus Schwäbisch Hall ausgezeichnet. Die Agraringenieurin und Bauerstochter aus Ilshofen hat als langjährige Geschäftsführerin des Landschaftserhaltungsverbands im Kreis „Pionierarbeit“ geleistet hat. In der Kategorie Kultur und Soziales erhielt Familie Horlacher aus Jungholzhausen den Preis. Die Familie repräsentiert mit ihren Pferdegespannen etwa beim Volksfestumzug in Stuttgart Hohenlohes die bäuerliche Kultur Hohenlohes. Birgit und Frieder Eberhardt aus Frankenberg/Hellmannshofen wurden in der Kategorie Biodiversität ausgezeichnet. Die Bauersfamilie leistet mit der Zucht von Schwäbisch-Hällischen Herdbuchtieren einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der alten Landrasse. Diese drei Preise sind jeweils mit 1000 Euro dotiert.
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Das Fünf-Gänge-Menü für den Festabend hatten Lothar Eiermann (ehemals Schlosshotel Friedrichsruhe) und Ernst Kunz (Landgasthof Rössle, Veinau) zusammengestellt, unterstützt von den Köchen der Mohrenköpfle-Gastronomie in Wolpertshausen. „Sterneköche kochen mit Erzeugnissen von Sternebauern“, würdigte Bühler die Speisen: Carpaccio vom Weiderind Boeuf de Hohenlohe mit Geifertshofener Heumilchkäse, Kartoffel-Riesling-Suppe mit heimischen Fischen, „Schlachtfest vom Eichelmastschwein“, Rehrücken aus heimischer Jagd und Vanilleeis mit Zwetschgen-Gsälz vom Bühlerschen Sonnenhof. „Das war das Beste, was wir je gegessen haben“, würdigten viele Gäste die Leistungen der Köche. Die Servicekräfte der Mohrenköpfle-Gastronomie sowie Mitglieder des Vereins Help sorgten für den reibungslosen Ablauf des Abends.
Die korrespondierenden Weine kamen vom Weingut Fürst Hohenlohe Öhringen, vom Weingut Drautz-Able, Heilbronn, vom Weingut Benz, Tauberfranken, und vom Staatsweingut Weinsberg. Im Foyer servierte Familie Mozer, Pfedelbach, ihre ausgezeichneten Edelbrände; eine Espresso-Bar (Kaffee Hagen, Heilbronn) und eine Mohrenköpfle-Bar (Haller Löwenbräu) waren aufgebaut. Bernulf Schlauch verwöhnte mit Holunderzauber und selbst Gebranntem. Das Programm gestalteten Irinia Sivak (Sopran) mit ihrem Pianisten Victor Portnoy, die Landjugend Schwäbisch Hall mit traditionellen Tänzen sowie der „singende Wirt“ Rosario.