Fairtrade
El Puente erwirtschaftet über zehn Millionen Euro Umsatz
Die Fairhandels-Organisation EL PUENTE konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16, das am 30. Juni endete, einen Umsatz von über zehn Millionen Euro erwirtschaften. Damit erzielte das im niedersächsischen Nordstemmen ansässige Unternehmen eine Umsatzsteigerung von drei Prozent.
Als zweitgrößte Fair-Trade-Organisation Deutschlands bietet EL PUENTE ein breites Sortiment an fair gehandelten Waren: Schmuck, Taschen, Geschirr, Reis, Kaffee, Tee und Schokolade sind nur einige von insgesamt 5.000 verschiedenen Produkten. In diesem Geschäftsjahr konnte EL PUENTE die stärksten Umsatzzuwächse mit einer Steigerung von rund 8% im Bereich der Lebensmittel, einschließlich Getränke, erzielen. Die Umsätze von Kaffee und Kunsthandwerk blieben konstant.
„Vor über 40 Jahren begann EL PUENTE Kunsthandwerksprodukte aus Lateinamerika zu importieren. Heute sind wir eines der größten Fairhandelshäuser in Europa und freuen uns über das Vertrauen, das uns unsere Kunden und unsere rund 140 Handelspartner weltweit entgegenbringen“, so Stefan Bockemühl, Geschäftsführer der EL PUENTE GmbH.
Die Produkte von EL PUENTE stammen aus mehr als 40 verschiedenen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Alle Produkte sind fair gehandelt und unterstützen damit Kleinbauern und Kunsthandwerker in ihrer Arbeit. Der größte Vertriebsbereich für EL PUENTE sind nach wie vor die Weltläden und Aktionsgruppen in ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern. Sie beziehen rund 90 % der jährlich verkauften Produkte.
Topseller im Lebensmittelbereich – Maniokchips aus Indonesien
Den größten Umsatzzuwachs konnte EL PUENTE bei den fair gehandelten Lebensmitteln verzeichnen. Zu den Topsellern gehören hier die Maniokchips aus Indonesien. „Wir erhalten die Chips von unserem Handelspartner PMA bereits seit 15 Jahren“, erklärt Martin Moritz, Geschäftsführer der EL PUENTE GmbH. „Diese Produktgruppe war damals für unsere Kunden ganz neu. Kaum jemand wusste, was Maniok eigentlich ist und wie er schmeckt.“ Die Wurzel gehört in vielen asiatischen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln und wird ähnlich wie die Kartoffel in vielen Gerichten verarbeitet oder als Beilage gereicht.
Dass die Chips heute zu den Verkaufsrennern zählen, zeigt sich in der aktuellen Auswertung der Jahresbilanz im Lebensmittelbereich. Hier stehen die insgesamt acht verschiedenen Sorten ganz oben. Und der Erfolg zahlt sich vor allem auch für die Kleinbauern und Produzenten in Indonesien aus. Derzeit arbeitet PMA gemeinsam mit EL PUENTE an der Bio-Zertifizierung für die Bauern und die Produktion. Zudem wurde bereits der Grundstein für eine ganz neue, kleine Fabrik gelegt. „Das langfristige Ziel ist ein ganzheitlicher Ansatz: Der Bio-Anbau des Manioks und die Verarbeitung zum fertigen Produkt sollen direkt an einem Ort stattfinden. So werden Transportwege noch kürzer und die Familien der Bauern können langfristig in der Produktion beschäftigt werden“, so Martin Moritz. Als Geschäftsführer ist er häufig vor Ort und begleitet den Prozess. Und sehr bald steht der nächste Besuch an, am 18.07. geht es wieder los nach Indonesien.
EL PUENTE zählt zu den Pionieren der Fairhandels-Bewegung in Deutschland und ist heute das zweitgrößte Fair-Trade-Unternehmen der Bundesrepublik. Bereits seit 1972 versteht sich EL PUENTE als Brücke zwischen Nord und Süd und arbeitet mit Kleinbetrieben und Kooperativen in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen. Neben der Zahlung gerechterer Preise profitieren die Produzenten von Preisaufschlägen für soziale Projekte, der Vorfinanzierung ihrer Lieferungen und einer langfristigen Zusammenarbeit.