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Naturkostladen

Naturkostladen mit gewissem Extra

Apotheker Dietmar Wolz verfolgt ganzheitliches Konzept mit gesunder Ernährung

  • © PurNatur
Im Sommer hat Apotheker Dietmar Wolz den PurNatur Naturkostladen aus seiner Kemptener Bahnhof-Apotheke in das gegenüberliegende Gebäude ausgelagert. Herzstück ist die integrierte Küche mit  Bistro, dessen Speiseplan   ausschließlich regionale und Bio-Produkte aufführt. Mit  Apotheke und PurNatur verfolgt Wolz ein ganzheitliches Konzept, bei dem die  gesunde Ernährung im Vordergrund steht.

 

Beim Betreten der neuen Räumlichkeiten wird dem Kunden dieses Konzept mit allen Sinnen bewusst: Der Essbereich des Bistros und die Bedientheken mit Backwaren, selbst zubereiteten Gerichten, frisch gepressten Säften und einem Angebot an Wurst und Käse, reihen sich bis in den hinteren Teil des Ladens. Auf der 800 Quadratmeter großen Verkaufsfläche gibt es gegenüber von den Theken eine breite Auswahl an 3.000 Trocken- und 1.000 Frischeprodukten.

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Svenja Gebauer, Marktleiterin von PurNatur und Dietmar Wolz, Geschäftsführer der Bahnhof-Apotheke und von PurNatur.

Wolz leitet bereits seit 30 Jahren die Bahnhof-Apotheke und will nicht nur seine Kunden, sondern auch seine Mitarbeiter gut versorgt wissen. Deshalb entschied er sich 2001 dafür, in seiner Apotheke einen kleinen Naturkostladen mit eigener Küche zu integrieren. Neben der Kundennachfrage stieg seitdem auch die Zahl seiner Angestellten. Allein 35 arbeiten mittlerweile bei PurNatur.

Die Idee hinter dem vergrößerten Laden bleibt aber dieselbe: „In der Apotheke und im Laden wird gute Ernährung großgeschrieben. Sie ist die Basis für unsere Gesundheit“, sagt Wolz. Statt direkt zu Arzneimitteln zu greifen, rate er seinen Kunden in der Apotheke erstmal ihre Lebensgewohnheiten zu hinterfragen. Ausreichend Schlaf und Bewegung in Kombination mit gesunder Ernährung könnten schon viel bewirken. Auch bei PurNatur steht eine Fachkraft für Ernährungsberatung den Kunden zur Seite.

Wenn die Kunden mit den von Wolz entworfenen Einkaufswagen aus Holz durch die breiten Gänge schlendern, kommen sie an Spezialitäten aus Südtirol und regionalen Erzeugnissen vorbei. Auch die in der Bahnhof-Apotheke hergestellten Tees und ätherischen Öle finden sie hier. Für das restliche Bio-Vollsortiment sorgt Großhändler Bodan aus Überlingen am Bodensee.

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Gegenüber vom Obst- und Gemüse-Block stehen Abfüllstationen für Müslis, Getreide, Trockenobst, Nüsse, Öle und Essige. Auch Waschmittel können selbst dosiert werden. „Das Bewusstsein, durch eigenverantwortliches Handeln Verpackungen einzusparen, wird vor allem bei jüngeren Leuten immer größer“, sagt Marktleiterin Svenja Gebauer.

Als Apotheker beschäftige sich Wolz grundsätzlich mehr mit der Schadstoffbelastung als mit Bio. Seine Original-Stadelmann®-Aromamischungen werden seit mehr als 28 Jahren selbst hergestellt und an private Kunden und Apotheken vertrieben. „Wir haben ein eigenes Siegel entworfen, weil uns das Bio-Siegel noch zu viele Lücken auflässt.“

Genau so empfinde er bei Bio-Lebensmitteln, denn auch in Tomaten oder Paprikas seien schon Rückstände nachgewiesen worden. Wolz: „Ob Stoffe auf die Haut aufgetragen oder gegessen werden – Produktsicherheit liegt uns am Herzen. Deshalb nennen wir uns primär Naturkostladen, der auch Bio anbietet.“

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Sandra Hiemer, Küchenleiterin bei PurNatur, sorgt für gesunde Kost.

Um das Risiko von Schadstoffen in seinen Produkten zu verringern, besuchen Wolz und sein Team jeden Erzeuger vor Ort. „Wir machen uns selbst ein Bild von den Produktionsbedingungen und legen Wert auf den persönlichen Kontakt“, sagt er. „Fast jeder Artikel hat Bio-Qualität und kommt zum größten Teil von regionalen Sennern, Bauern und Metzgern“, fügt Küchenchefin Sandra Hiemer hinzu.

„Unser Herzblut liegt in der eigenen Herstellung, in unserer Küche“, erklärt Wolz. Statt auf Vormischungen, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker, setzt er auch hier auf Nachhaltigkeit: Gekocht wird nur mit gesunden, frischen Zutaten aus dem Laden und der Frischetheke.

Jeden Tag gibt es im Bistro eine Auswahl von drei Gerichten: ein vegetarisches, ein veganes und ein Fleisch- oder Fischgericht. Ergänzt wird das Angebot mit einem Salat und einer Suppe. „Ein Teller besteht bei uns zur Hälfte aus Gemüse, ein Viertel nimmt die Beilage und ein weiteres Viertel Fleisch oder Fisch ein. Wir sehen uns aber nicht als Missionare, sondern lassen unsere Kunden entscheiden, wie sie sich ernähren wollen“, erklärt Wolz.

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Täglich neu kreiert wird auch die Brotzeitkarte mit den Varianten klassisch, vegetarisch und vegan. Drei Brotsorten werden selbst gebacken, der Rest wird von lokalen Bäckern geliefert. Neben der Theke mit den frisch gepressten Säften und Smoothies gibt es eine große Auswahl an Kuchen und Torten. „Die Rezepte basieren auf den Ideen der Mitarbeiter“, erklärt Wolz. Neben der Kaffeebar im Eingangsbereich wird selbstgemachtes Eis verkauft. Die Rohstoffe bezieht Wolz von einem regionalen Demeter-Hof.

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An der Wand des Bistros befindet sich ein Trinkwasserbrunnen, an dem kostenlos Wasser abgefüllt werden kann. „Neben den vielen Berufstätigen, die bei PurNatur ihre Mittagspause verbringen, zieht es auch viele Mütter mit kleinen Kindern hierher“, sagt Wolz und zeigt zum Geburtshaus über der Apotheke. „Oft kommen sie nach ihren Kursen direkt bei uns vorbei.“ Neben einem Stillraum gibt es für den Nachwuchs ein Spielzimmer und eine eigene Toilette.

Im hinteren Teil von PurNatur befindet sich das Mopro-Sortiment mit Produkten von Andechser, Söbbeke, Natumi und Berchtesgadener Land. In der offenen Tiefkühltruhe aus Holz liegen Flammkuchen von bio inside und Biopolar, Aufbackbrötchen von Schedel sowie Spinat und weiteres Gemüse von Natural Cool. „Ob TK- oder frisches Gemüse: Die Qualität ist gleich gut. Deshalb ist uns auch der Gefrierbereich sehr wichtig“, so Wolz. Anfang des Jahres wird hier ein zweiter Eingang integriert, mit direktem Zugang zum neuen Parkhaus mit 100 Plätzen.

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Eine Etage höher entstehen auf 2.000 Quadratmetern ein neuer Herstellungs- und Versandbereich, ein Marktplatz zum Essen und Aufhalten mit Dachterrasse für die Mitarbeiter. Die Tees und ätherischen Ölmischungen können über einen Verbindungs-Steg direkt vom Neubau in die Apotheke gebracht werden.

Neben der Wohlfühl-Atmosphäre, Nachhaltigkeit, persönlichen Beratung und gesunden Ernährung legt Wolz auch beim Service noch eine Schippe drauf: Kunden, die ihre Einkäufe in der Mittagspause erledigen, können ihre TK-Produkte im Kühlhaus zurücklegen lassen und nach der Arbeit abholen. Ab einem Wert von 15 Euro wird ihnen ihr Einkauf auch kostenfrei mit Elektroautos der Bahnhof-Apotheke nach Hause geliefert.

Sina Hindersmann

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