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Keine faulen Kompromisse zu Lasten der Öko-Bauern

Europaabgeordneter Manfred Weber zum politischen Austausch auf dem Naturland Betrieb Hohenester

Altdorf, 12.Juni 2015   |   Naturland Präsidiumsvorsitzender Hans Hohenester und der Vorsitzende der EVP Fraktion im Europaparlament Manfred Weber fordern die europäischen Agrarminister zu einer Weichenstellung für mehr Öko-Landbau auf. Der Europaabgeordnete Weber besuchte an diesem Freitag den Naturland Präsidiumsvorsitzenden und Öko-Bauer Hohenester auf dessen Betrieb in Altdorf, Landkreis Landshut. Beide waren sich darin einig, dass am Ende der nächsten Sitzung der europäischen Agrarminister zur Revision der EU-Öko-Verordnung am 16. Juni in Luxemburg kein fauler Kompromiss zu Lasten der Öko-Bauern stehen darf. „Anstatt einen Schnellschuss auf Kosten von uns Öko-Bauern und den Verbrauchern zu produzieren, die mehr regionale Öko-Produkte fordern, sollte sich Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt im Agrarrat für einen Stopp des Prozesses einsetzen und einen Neustart auf Grundlage des bestehenden Rechtsrahmens initiieren“, forderte Hans Hohenester.

Trotz der intensiven Verhandlungen der letzten Monate, konnten sich die Agrarminister bis heute nicht auf einen gangbaren Kompromiss einigen. Vor allem in den Bereichen spezifische Grenzwerte, Importe und Kontrollen liegen die Positionen der Mitgliedstaaten noch weit auseinander. In Luxemburg wird auf Basis eines handwerklich schlechten Kompromissvorschlags der lettischen Ratspräsidentschaft verhandelt werden. „Der Kompromissvorschlag der Letten verhindert keine spezifischen Grenzwerte für Öko-Produkte, sondern bewirkt das Gegenteil und macht uns Öko-Bauern für die Pestizide unserer Nachbarn verantwortlich“, bewertete Hohenester den Vorschlag der lettischen Ratspräsidentschaft. „Damit würde der Öko-Landbau auf Jahre hinaus ausgebremst und das Ziel der Bundesregierung, 20 Prozent der Landwirtschaft auf Öko umzustellen, in weite Ferne rücken“, so Hohenester.

Europaabgeordneter Manfred Weber fordert Augenmaß bei den Verhandlungen zur EU-Öko-Verordnung

„Der Öko-Landbau leistet einen unverzichtbaren gesellschaftlichen Beitrag, indem er für gesunde Böden, mehr Artenvielfalt und eine lebenswerte Umwelt sorgt“, betonte Manfred Weber, Europaabgeordneter und Vorsitzender der EVP Fraktion. „Eine Überarbeitung der EU-Öko-Verordnung muss das Ziel haben, den Öko-Landbau auf eine bessere Basis zu stellen und für mehr Öko-Landbau und nicht für weniger zu sorgen. Der Kommissionsvorschlag ist von Anfang an in die falsche Richtung gegangen“, so Weber. Der Europaabgeordnete forderte die europäischen Agrarminister auf, am 16. Juni in Luxemburg, bei der Sitzung des Agrarrats, mit Augenmaß vorzugehen und keine Beschlüsse zu fällen, die zu Lasten der europäischen Öko-Bauern gehen.

„Sollte es in den Verhandlungen zur Revision der EU-Öko-Verordnung nicht gelingen, den Rechtsrahmen für die Öko-Landwirtschaft auf Basis der bestehenden Regeln weiterzuentwickeln, sind Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und sein Vize Frans Timmermanns gefordert den Prozess zu stoppen und für einen Neustart auf Grundlage des bestehenden Rechts zu sorgen“, so Hohenester. 
 

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