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Holland stark im Export

Wichtiger Lieferant für den deutschen Markt

Die Niederlande sind Land des Jahres auf der Biofach 2015. „Nürnberg ist für die Niederlande ein wichtiger Platz für den Exportmarkt“, sagte Simon den Haak vom holländischen Landwirtschaftsministerium bei einer Pressekonferenz in Amsterdam. Rund 80 Aussteller werden Leben in den Pavillon bringen. 2014 waren die Niederlande mit 88 Ausstellern nach Italien, Frankreich, Spanien und Österreich fünftgrößter Aussteller auf der Biofach.

Landwirtschaftsministerin Sharon Dijksma wird zu Gesprächen für zwei Tage nach Nürnberg reisen. Mit den Amtskollegen Christian Schmidt aus Berlin und Helmut Brunner aus Bayern wird sie politische Gespräche führen.

Die holländische Bio-Branche exportiert Getreide, Obst, Freilandgemüse, Gewächshaus-Gemüse, Molkereiprodukte, Schweinefleisch und Eier. Die Bio-Eier im Discount sind meist holländischer Herkunft.

Der Dachverband Bionext stellte Eckdaten des holländischen Bio-Marktes vor. Der Verband  vereinigt von Verbraucher bis zum Einzelhandel alle Beteiligten des Marktes. „Die Vertreter der unterschiedlichen Interessen diskutieren innerhalb des Verbandes miteinander“, erläuterte Vorsitzender Bavo van der Isert.

Binnenmarkt hat Volumen von 1,1 Milliarden

Auf dem Binnenmarkt setzten Handel und Außer-Haus-Markt 2013 mit Bio 1,1 Milliarden Euro um. Seit 2006 verzeichnet der Inlandsmarkt zweistellige Steigerungsraten; 2012 waren es beeindruckende 14,5 Prozent. Im Nachbarland herrscht gerade ein Bio-Boom. Der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt liegt mit 2,5 Prozent aber noch niedriger als in Deutschland mit vier Prozent.

Der Export ist 2013 um neun Prozent von 783 auf 852 Millionen Euro gestiegen. Rechnet man den niederländischen Binnenmarkt dazu, so hat der niederländische Biosektor einen Wert von rund 1,9 Milliarden Euro, wie der Dachverband Bionext errechnet. Der Ausfuhr-Anteil am Biomarkt macht rund 45 Prozent aus. Damit gehören die Niederlande wie im konventionellen Landbau zu den führenden Exportnationen. Zum deutschen Bio-Export gibt es keine Daten.

Im Einzelhandel haben die Supermärkte mit einem Umsatz von 518 Millionen Euro 49 Prozent Marktanteil. Es folgt der Fachhandel mit 325 Millionen also  rund einem Drittel Marktanteil. Der Außer-Haus-Markt schneidet sich ein Stück von 144 Millionen also rund 13 Prozent vom Kuchen ab. Da bleibt ein Rest von 74 Millionen für Wochenmärkte und Direktvermarktung. „Der Bio-Umsatz in den Supermärkten wächst, der Fachhandel ist stabil. Es ist interessant, in welche Richtung es in Zukunft gehen wird,“ sagt Bavo van den Isert.

Mopro wichtigste Warengruppe

Bei den Warengruppen macht die Frische rund zwei Drittel aus. Mopro rangiert hier an erster Stelle (215 Millionen Euro), vor O+G mit 188 Millionen Euro und Fleisch mit 141 Millionen Euro. Der deutsche Markt ist anders strukturiert. Da ist O+G die bedeutendste Warengruppe.

Den höchsten Marktanteil im Vergleich mit dem konventionellen Sektor verzeichnen Bio-Eier mit 13 Prozent. Bio-Mo­pro kommt noch auf fünf Prozent, Obst und Gemüse folgt an dritter Stelle mit vier Prozent. Bio-Fleisch hat in Holland einen Markanteil von weniger als ein Prozent, wie im Nachbarland Deutschland.

Die Anbaufläche in dem kleinen Land ist mit 54.000 Hektar im Vergleich zu einer Million in Deutschland bescheiden. Das sind 2,7 Prozent Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche. Deutschland liegt mit 6,2 Prozent deutlich höher.

„Holland importiert und exportiert wieder“, erklärt van den Isert. Kakao-Bohnen kommen im Amsterdamer Hafen an und werden als Kakaomasse-, -Butter und -Pulver wieder ausgeführt. Bei Kaffee und Südfrüchten ist es genauso. Import/Export lautet dieses Geschäftsmodel. Die größte Menge geht in die Nachbar-Länder Deutschland und Belgien sowie die EU-Staaten Frankreich, Groß-Britannien und Skandinavien.

Anton Großkinsky


Biofach, Halle 5 / 203 - 215

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