Japan
Markt für Bio-Produkte wächst stetig
Japan
(aea06/mw-19/A8EF) Noch ist der Markt für ökologisch erzeugte Produkte in Japan relativ klein. Jedoch kann von guten Wachstumaussichten ausgegangen werden. Dabei wird die Sicherheit und Qualität von Nahrungsmitteln immer größer geschrieben, zumal ein hoher Prozentsatz der japanischen Versorgung importiert wird. Japan bietet in Asien den gegenwärtig umsatzskärksten Markt für natürliche und ökologisch erzeugte Lebensmittel. Im Trend zeigt sich, dass das Bewusstsein der japanischen Verbraucher für Gesundheit wächst. Stärker als Naturprodukte und "Health Products" müssen ökologische Erzeugnisse strikte Standards erfüllen, die den Konsumenten hohe Sicherheit und Qualität gewährleisten. Darüber wachen in Japan 43 inländische und vier ausländische Zertifizierungsinstitutionen, die das JAS (Japan Agricultural Standart)-Zeichen vergeben. Es ist relativ aufwendig und teuer das JAS-Zeichen zu erhalten, auf dessen Basis die Bio-Produkte nur importieren werden dürfen, daher bietet sich die Zusammenarbeit mit japanischen Importeuren an. Da die Eigenproduktion ökologischer Erzeugnisse im Verhältnis zur gesamten Agrarwirtschaft des Inselstaates noch sehr gering ist, spielen Importe eine wichtige Rolle. Etwa 29.150 Hektar beispielsweise 0,56 Prozent der agrarisch genutzten Fläche Japans waren 2004 für ökologischen Anbau reserviert, so die Statistik der International Federation of Organic Agriculture Movement (Ifoam).
Die Liste der zu untersuchenden Agrarchemikalien in Nahrungsmitteln hatte die japanische Regierung seit Ende Mai von 283 auf 799 Stoffe ausgeweitet. Die Tests gelten sowohl für in Japan erzeugte als auch für eingeführte Nahrungsmittel. Von dieser Maßnahme am stärksten betroffen ist die VR China, die viele agrarische Erzeugnisse nach Japan exportiert. Nach der Einführung der Positivliste gingen die Importe aus dem Nachbarland erstmal zurück, da viele landwirtschaftliche Produkte die Normen nicht erfüllen. Es wird jedoch damit gerechnet, dass der Rückgang nur vorübergehend ist. Zum einen weitet die VR China die Fläche für ökologischen Anbau aus und hat mit 3,47 Millionen Hektar mittlerweile die zweitgrößte Anbaufläche nach Australien. Zum anderen investieren japanische Unternehmen in die Landwirtschaft des Nachbarlandes, um von dort den Bedarf an gesünderen und sicheren Lebensmitteln zu decken. Auch in Japan selbst investieren neue Unternehmen in die landwirtschaftliche Produktion. Dabei gewinnt der ökologische Anbau an Bedeutung, denn hier sind vergleichsweise hohe Margen zu erzielen.