Start / Bioland fordert ökologische Agrarreform

Agrarreform

Bioland fordert ökologische Agrarreform

Plagge spricht sich für Konzept der Grünen Landwirtschaftsminister aus

Bioland fordert von Bund und Ländern einen Tag vor der Agrarministerkonferenz vom 28. bis 30. August, die ökologischen und sozialen Potenziale der EU-Agrarreform (GAP) bei der nationalen Umsetzung auszuschöpfen. „Das Konzept der fünf Grünen Landwirtschaftsminister zur Umsetzung der EU-Agrarreform ist geeignet, die Ökologisierung der deutschen Landwirtschaft ein gutes Stück voranzubringen. Nun müssen Ministerin Aigner und die anderen Bundesländer dem folgen“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Bioland unterstützt die Forderung der Grünen 15 Prozent der Finanzmittel der ersten Säule umzuschichten und zweckgebunden für den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft sowie für Agrarumweltprogramme zu verwenden. „Aigner muss an diesem Punkt ihre Blockade aufgeben, ansonsten fehlt den Ländern schlicht das Geld für eine Ökologisierung der Landwirtschaft“, sagt Plagge. Denn Deutschland steht eine Kürzung der Mittel für die zweite Säule um mehr als 20 Prozent bevor.

Bioland kritisiert das von Aigner vorgestellte Konzept als einseitiges Geschenk an Bayern auf Kosten von Ländern wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die von Aigner geplanten Zuschläge für die ersten Hektar bei den Direktzahlungen der ersten Säule sind nach Auffassung von Bioland viel zu gering. Während Aigner nur fünf Prozent der Deutschland zugewiesenen Direktzahlungssumme dafür verwenden will, wollen die Grünen Landesminister die vollen 30 Prozent nutzen. „Damit würden die Direktzahlungen gerechter verteilt und bäuerliche Strukturen gestärkt“, so Plagge.

Die Agrarministerinnen und Agrarminister von Bund und Ländern haben es in der Hand, die Agrargelder an ökologische und soziale Kriterien zu binden. So können sie die von der Gesellschaft geforderte Neuausrichtung der Agrarpolitik vollziehen.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Der GAP-Kompromiss: eine verpasste Chance

Reform schafft keine Rahmenbedingungen für den Green Deal

Nach langwierigen Verhandlungen haben sich Rat, Parlament und Kommission am vergangenen Freitag im Brüsseler Trilog zur Reform für die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) geeinigt. Auch das Gesetzespaket zur nationalen Umsetzung in Deutschland wurde am Freitag vom Bundesrat abgesegnet. Umweltverbände und Grüne sind vom Ergebnis enttäuscht.

28.06.2021mehr...
Stichwörter: Agrarreform

Ökologische Agrarreform möglich

Bioland zur Agrarministerkonferenz in Würzburg

„Die Möglichkeit, die großen ökologischen und sozialen Potenziale bei der nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform (GAP) auszuschöpfen, bleibt auf der Tagesordnung. Das Konzept von Agrarministerin Ilse Aigner ist gescheitert“, kommentiert Jan Plagge, Präsident von Bioland die Verschiebung der Beschlüsse auf eine Sonder-Agrarministerkonferenz nach der Bundestagswahl.

02.09.2013mehr...
Stichwörter: Agrarreform

Fatale Lücke bei EU-Agrarreform

Kein Verbot von Pestiziden auf ökologischen Vorrangflächen

Berlin, 25.09.2013  |    Die Verhandlungsführer von Ministerrat, Parlament und Kommission der Europäischen Union haben sich am Dienstag nach mehreren Verhandlungsjahren auf einen Kompromiss zu den offenen Punkten zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) verständigt. Im Juni hatten Parlament, Kommission und Ministerrat der EU Leitlinien für die Agrarreform festgelegt; zu kritischen Details konnte bisher jedoch keine Einigung erzielt werden. Nun wird der Agrarausschuss des EU-Parlaments – wahrscheinlich am 30. September 2013 – über das Kompromisspaket entscheiden; im November befasst sich das Plenum des Europäischen Parlaments mit der Vorlage. Alle weiteren notwendigen Beschlüsse sollen auf EU-Ebene bis Jahresende abgestimmt werden. Gleichzeitig werden sich in Deutschland Bund und Länder zur nationalen Umsetzung der Reform verständigen. 
25.09.2013mehr...
Stichwörter: Agrarreform