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Gesundheitsaspekt spielt wichtige Rolle

Zwei Tendenzen nehmen in Japans Nahrungsmittelmarkt stärkere Gestalt an

In den vergangenen Jahren haben die Konsumenten ihre durchschnittliche Ausgaben für Nahrungsmittel gesenkt und sind selektiver in ihrer Auswahl geworden. Dabei schauen sie jedoch weniger auf den Preis, wenn es um Delikatessen, gesundheitsfördernde oder sichere Ernährung geht. Und sie können aus einem zunehmenden Angebot an importierten verarbeiteten Lebensmitteln wählen.

(ae06/eb-07/9EE1)  Japanische Konsumenten gaben 2004 für Feingebäck im Durchschnitt 45 US Dollar pro Kopf aus, in etwa doppelt so viel wie deutsche Verbraucher, so die Zahlen von Euromonitor. Dieser hohe Pro-Kopf-Wert ist zum einen auf das Verzehrverhalten, zu einem nicht unwichtigen Teil aber auch auf die hohen Preise zurückzuführen, die für Feingebäck in Japan verlangt werden. Denn es wird aufwändig verpackt, da es häufig als Geschenk dient.

Mit 166 US Dollar liegen die Ausgaben, die jeder japanische Verbraucher im Jahr 2004 für Funktionsnahrung und Ergänzungsmittel(Nutraceuticals) ausgegeben hat, noch deutlich höher. Zum Vergleich: Europäer wendeten für solche Erzeugnisse 92 US Dollar auf, wie eine Studie des japanischen Marktforschungsinstituts Paul Yamaguchi & Associates belegt. Auch hier macht der hohe Produktpreis einen gewichtigen Anteil aus. Es ist nicht so, dass für japanische Verbraucher der Preis keine Rolle spielt. Jedoch sind sie bereit, mehr Geld auszugeben für guten Service, schöne Verpackung und kulinarische Leckerbissen, oder eben auch für gesundheitsfördernde und sichere Nahrungsmittel.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der Urbanisierung in Japan spielt der Gesundheitsaspekt eine wichtige Rolle. Der Bedarf an Lebensmitteln für ältere Leute, wie z.B. ofenfertige Mahlzeiten, Essen, das leicht gekaut und verdaut werden kann, oder diätetische Mahlzeiten, steigt. In Einpersonhaushalten nimmt die Nachfrage nach Convenience Food, Tiefkühlprodukten und anderen Fertigerzeugnissen einen zunehmenden Raum ein. Gleichzeitig werden, um die Gesundheit zu fördern, mehr mit Vitaminen und Mineralien angereicherte verarbeitete Nahrungsergänzungsmittel konsumiert. Der Markt für Funktionsnahrung und Ergänzungsmittel ist mit geschätzten 17 Milliarden US Dollar im Jahr 2005 groß und stieg mit zweistelligen Wachstumsraten.

Bei verarbeiteten Lebensmitteln steigt die Bedeutung des Sicherheitsaspektes. Denn zu etwa 60 Prozent wird Japans Kalorienbedarf durch importierte Nahrungsmittel gedeckt. Insgesamt wendet der Inselstaat mehr als 40 Milliarden Dollar für die Einfuhr von verarbeiteten Erzeugnissen auf. Für verarbeitete Nahrungsmittel ist es seit September 2004 Pflicht, das Herkunftsland der hauptsächlichen Bestandteile auf dem Etikett zu nennen. Dabei gehen die japanischen Unternehmen, sowohl Hersteller als auch Importeure und Anbieter, immer längere Wege, um das Sicherheitsgefühl der Verbraucher zu erhöhen.

Beispielsweise hat der Fleischverarbeiter Nippon Meat Packers Inc. ein System eingerichtet, mit dem die Kunden die Herkunft von Rindfleisch sowohl aus Japan als auch aus Australien, dem mittlerweile größten Fleischlieferanten, im Internet nachvollziehen können, so ein Bericht der Wirtschaftszeitung "Nihon Keizei Shimbun."

Insgesamt weisen die Importe von verarbeiteten Lebensmitteln wertmäßig gute Zuwachsraten auf. Dazu tragen insbesondere Fleischprodukte sowie Getreidezubereitungen und Backwaren bei. Es ist damit zu rechnen, dass die Nahrungsmitteleinfuhren des Inselstaates weiter steigen werden. Denn die Verarbeitung von Lebensmitteln im Land selbst schrumpft. Das gilt sowohl für Fleischwaren, wie Schinken und Wurst, als auch für Früchte und Gemüse.

Eine der Ausnahmen ist der Bereich Milchprodukte. Der Verzehr von Käse beispielsweise expandiert seit Jahren. Dabei profitieren bislang die Einfuhren am stärksten. Aber auch die inländischen Molkereien wollen an der Nachfrage partizipieren und bauen die Herstellung aus. Bislang konsumieren Verbraucher in Japan jährlich etwa 2,1 Kilogramm Käse. (DJ)

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