Auszeichnung
Saarland ist erstes Fairtrade-Bundesland
Rehlinger: „Fairer Handel geht uns alle an“
© Fairtrade Deutschland / Karlotta Hoppe
Seit heute darf sich das Saarland offiziell Fairtrade-Bundesland nennen – eine Auszeichnung, die es so in Deutschland noch nicht gegeben hat. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) nahmen die Urkunde vom Verein Fairtrade Deutschland entgegen.
„Als erstes Bundesland beweist das Saarland, dass sozialer und ökologischer Wandel auch auf Landesebene gestaltet werden kann“, erklärt Ministerpräsidentin Rehlinger im Rahmen des Auszeichnungsfeier. „Fairer Handel geht uns alle an und im Saarland nehmen wir diese Verantwortung ernst.“
Das Bundesland im Südwesten Deutschlands engagiert sich seit langem für den fairen Handel: Die Landeshauptstadt Saarbrücken erhielt 2009 als erste Stadt in Deutschland den Titel Fairtrade-Town. 2014 folgte die Universität des Saarlandes als erste ausgezeichnete Fairtrade-University. Heute leben über drei Viertel der Saarländer in einer Fairtrade-Town oder einem Fairtrade-Landkreis, 21 Schulen im Saarland tragen den Titel Fairtrade-School. Mehr als 200 Geschäfte, 70 Cafés und Restaurants sowie über 130 öffentliche Einrichtungen bieten fair gehandelte Produkte an.
Um die Kriterien für die Auszeichnung zu erfüllen, waren laut Pressemeldung rund zehn Jahre Vorbereitungszeit und eine enge Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Landesregierung nötig. Folgende sechs Vorgaben müssen für den Titel Fairtrade-Bundesland erfüllt werden:
- Zwei Drittel der Bevölkerung leben in einer Fairtrade-Town.
- Die Landesregierung fasst einen entsprechenden Beschluss.
- Fairtrade-Produkte werden in lokalen Einzelhandelsgeschäften angeboten.
- Es muss eine Steuerungsgruppe mit Vertretern von Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Bildungssektor gebildet werden.
- Es finden regelmäßig Informationsveranstaltungen statt.
- In der öffentlichen Beschaffung werden Fairtrade-Produkte angeboten.
„In politisch stürmischen Zeiten, in denen Entwicklungszusammenarbeit sukzessive abgebaut wird, zeigt das Saarland, dass nachhaltiger Konsum und globale Gerechtigkeit keine Grenzen kennen“, erklärte die Vorständin von Fairtrade Deutschland, Claudia Brück. „Ich würde mir wünschen, dass andere Bundesländer, große und kleine, diesem tollen Beispiel folgen.“







