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Agrarpolitik

„Nur starke Bauern machen starken Umweltschutz“

Thomas Lang spricht bei Anhörung im bayerischen Landtag zur Agrarförderung

„Nur starke Bauern machen starken Umweltschutz“
Stufenmodell des BÖLW zur Verteilung von Fördergeldern

Am gestrigen Mittwoch, 2. April, hat der Agrarausschuss des bayerischen Landtags acht Experten zur Zukunft der europäischen Agrarförderung ab 2028 befragt, darunter Thomas Lang, 1. Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ). Sein Statement: Die knapper werdenden EU-Mittel müssten noch stärker auf die Entlohnung von Umwelt- und Naturschutzleistungen konzentriert werden, was auch die bayerische Landwirtschaft stärke. Andernfalls drohe die Akzeptanz für die Fördermittel zu schwinden. Vielversprechend für die künftige Förderung sei das Stufenmodell des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).

„Im Jahr 2028 werden die Weichen für die europäische Agrarförderung in Brüssel neu gestellt“, so Thomas Lang. „Wir brauchen dann bei der Agrarförderung einen strategischen Dreiklang aus Stärkung der Landwirtschaft, Stärkung des Umweltschutzes und weniger Bürokratie. Dies gelingt, in dem wir die Bäuerinnen und Bauern angemessen entlohnen, die mit ihrer Art der Bewirtschaftung für unsere Gesellschaft wertvolle Güter wie sauberes Wasser, artenreiche Blumenwiesen und kohlenstoffspeichernde Böden bereitstellen. Am besten durch ein verlässliches, einfach strukturiertes Fördersystem, bei dem nur alle fünf Jahre ein Antrag nötig ist.“

Mit dem vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) erarbeiteten Stufenmodell für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028 liege ein gut durchdachter Vorschlag für die künftige Förderung vor. Das Modell basiert auf der Idee der einkommenswirksamen Honorierung von öffentlichen bzw. Gemeinwohlleistungen. Betriebe können sich eine für sie passende Stufe der Bewirtschaftungsintensität aussuchen, von der Intensität der Tierhaltung sowie des Einsatzes von mineralischen Stickstoff-Düngern und chemisch-synthetischen Düngemitteln abhängt. Je niedriger die Intensität, desto höher Umweltnutzen und Entlohnung. Die Förderung kann über mehrere Jahre gleichbleiben, angehoben oder durch Top-ups ergänzt werden – auch in der höchsten Förder-Stufe, die für Bio angedacht ist (siehe Abbildung).

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