Ökolandbau
Internationale Bio-Branche veröffentlicht Statement zur regenerativen Landwirtschaft
Auf Verbündete zugehen, Greenwashing anprangern

Die internationale Bio-Bewegung hat sich in einem gemeinsamen öffentlichen Statement zur regenerativen Landwirtschaft positioniert. Die Erklärung wurde Anfang Dezember beim Organic World Congress in Taiwan von verschiedenen Verbänden erarbeitet und am 6. Dezember von der Generalversammlung des Bio-Dachverbands IFOAM – Organics International verabschiedet. Ernsthafte regenerative Akteure seien natürliche Verbündete und Impulsgeber für den Ökolandbau, heißt es im Papier. Gleichzeitig will die Branche Greenwashing und der irreführenden Verwendung des Begriffs ‚regenerativ‘ entschieden entgegentreten.
„Die Methoden der regenerativen Landwirtschaft gehören zur DNA des Ökolandbaus. Seit Betriebe ökologisch wirtschaften, arbeiten sie auch regenerativ“, kommentiert Jan Plagge, Präsident von Bioland und IFOAM Organics Europe. „Im Zentrum steht ein gesunder Boden, der die Basis für Ertrag, Resilienz und damit wirtschaftlichen Erfolg bildet. Wir freuen uns darüber, dass sich besonders im Verlauf der letzten Jahre immer mehr Betriebe auf den Weg machen und auf nachhaltige Agrarsysteme setzen, die einen lebendigen Boden wieder in den Mittelpunkt stellen – auch außerhalb der Bio-Bewegung. Es empfiehlt sich hier aber immer ein genauer Blick: Da der Begriff weder geschützt ist, noch anderweitigen Regularien unterliegt, besteht die Gefahr, dass er auch dort genutzt wird, wo nicht wirklich nachhaltig gearbeitet wird.“
Die Erklärung soll als Ausgangspunkt und Einladung zum Dialog über transformative Wege in der Landwirtschaft dienen und zur Zusammenarbeit ermutigen. Auf der anderen Seite zeigen sich die Autoren alarmiert über den weit verbreiteten Missbrauch des Begriffs ‚regenerativ‘ für „hochgradig degenerative Praktiken“ samt Pestiziden und synthetischer Düngemittel, die von echten transformativen Lösungen wie dem Ökolandbau ablenke. Zusammen mit Akteuren der Agrarökologie und Verbraucherorganisationen will die Branche gegen solches irreführende ‚Regenwashing‘ vorgehen.