Nachhaltigkeit
Pakt gegen Lebensmittelverschwendung zeigt erste Fortschritte
Handel reduziert Abfälle um 24 Prozent

Im Sommer 2023 hat Bundesernährungsminister Cem Özdemir mit 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels einen Pakt gegen Lebensmittelverschwendung vereinbart. Jetzt zeigt ein Ergebnisbericht zum Monitoring 2023 des Thünen-Instituts erste Verbesserungen: Insgesamt konnten die beteiligten Betriebe ihre Abfälle um rund 24 Prozent verringern.
Das erste Zwischenziel des Pakts: 30 Prozent weniger Lebensmittelabfälle bis 2025 ist damit beinahe erreicht. Bis zum Jahr 2030 soll die Menge der weggeworfenen Lebensmittel halbiert werden. Die freiwillige Vereinbarung hat eine ‚Laufzeit‘ bis Ende 2031.
„Unser Pakt gegen Lebensmittelverschwendung wirkt, der Stein ist ins Rollen gebracht“, freut sich Özdemir. Der Erfolg solle für alle beteiligten Unternehmen eine Motivation sein, nicht nachzulassen. Manuela Kuntscher vom Thünen-Institut, die den Pakt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) koordiniert, weist darauf hin, dass es zwischen den einzelnen Unternehmen noch eine breite Streuung gebe, einige den Reduzierungszielen also näher seien als andere.
Darüber, wer hinterherhinkt und wer vorangeht, gibt der Ergebnisbericht keine Auskunft. Die übermittelten Daten sind dort anonymisiert und aggregiert aufbereitet. Es wird aber berichtet, dass die teilnehmenden Discounter die Lebensmittelverschwendung um fast 26 Prozent reduziert hätten, während die Verringerung bei den Supermärkten bei knapp 21 Prozent liege.
In der Vereinbarung wurden zur Erreichung der Reduktionsziele verschiedene Pflichtmaßnahmen unterschrieben, die von den Teilnehmern laut Bericht bereits gut umgesetzt wurden. Neben der jährlichen Datenlieferung an das Thünen-Institut, die alle Händler erfüllt haben, gehört dazu etwa die dauerhafte Kooperation mit mindestens einer Organisation zur Weitergabe von Lebensmitteln bei 90 Prozent der Geschäftsstandorte. Diese Vorgabe konnten sieben der 14 Unternehmen im Jahr 2023 schon umsetzen, vier weitere liegen bei über 80 Prozent der Standorte.
Auch die weiteren Pflichtmaßnahmen wurden laut Monitoring von allen Händlern eingehalten: die Beachtung und Umsetzung der Abfallhierarchie, die Verwendung von Überschüssen und Retouren in der Lebensmittelkette sowie Personalschulungen. Darüber hinaus wurde die Umsetzung von mehr als 130 Wahlpflichtmaßnahmen erfasst.
Zu den Unterzeichnern des Pakts gegen Lebensmittelverschwendung gehören die Handelsunternehmen Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Metro, Netto, Norma, Penny, Rewe, tegut und HelloFresh. Unterstützender Verband ist der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVLH).