Marktforschung
Nachhaltigkeitsindex erholt sich leicht
NIQ zeigt Bio-Wachstum von neun Prozent

Im Januar 2024 ist der Nachhaltigkeitsindex der GfK auf 94,2 Punkte gestiegen – 1,6 mehr als im Oktober 2023, aber weniger als das Durchschnittsniveau 2022. Vor allem bei größeren Anschaffungen kaufen die Konsumenten in Deutschland nach Analyse des Marktforschungsunternehmens wieder vermehrt nachhaltig. Der Umsatz mit Bio-Lebensmittel ist laut NIQ-Daten im letzten Jahr um knapp neun Prozent gestiegen. Dem Thema Reaktorfleisch stünden Verbraucher nach wie vor skeptisch gegenüber.
Laut der GfK-Auswertung kaufen 58 Prozent der Deutschen aktuell lieber weniger und dafür qualitätsbewusster; 74 Prozent achteten außerdem auf Langlebigkeit. Nach dem GfK-Handelspanel stieg zum Beispiel der Umsatzanteil von Haushaltsgroßgeräten mit Energieeffizienzklasse A im letzten Jahr von 16 auf 24 Prozent.
Auch im Bereich von Lebensmitteln und Drogerieartikeln seien mit 67 Prozent wieder mehr Konsumenten bereit, höhere Preise zu zahlen (Oktober 2023: 63 Prozent). Der Anteil an Lebensmitteln mit Bio-Label nehme mit 4,7 Prozent zu, während Nicht-Bio-Lebensmittel ein Minus von 0,8 Prozent verzeichneten. Auch wenn aktuell insgesamt weniger Lebensmittel eingekauft werden, verzichten die Verbraucher demnach nicht auf Bio-Produkte.
„Angesichts der Diskussion rund um faire Lebensmittelpreise ist diese Mehrpreisbereitschaft grundsätzlich erfreulich“, kommentiert Petra Süptitz, Konsum- und Nachhaltigkeitsexpertin bei NIQ/GfK. Gleichzeitig seien die Konsumenten aufgrund der Inflation weiterhin preisbewusst und wichen für den Bio-Einkauf vermehrt auf Discounter und Handelsmarken aus.
Große Skepsis herrsche in Deutschland weiterhin, wenn es um die Herstellung von Fleisch und Proteinen im Labor geht. Nur etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung und unter 20 Prozent der über 50-Jährigen stünden dem Thema positiv gegenüber. Höher sei die Zustimmung in der jüngeren Zielgruppe und bei Männern in allen Altersgruppen.
Für den Nachhaltigkeitsindex befragt die GfK alle drei Monate eine repräsentative Gruppe von 1.000 Konsumenten in Deutschland. Seit Januar 2023 liegen für die Darstellung die Durchschnittswerte des Jahres 2022 zugrunde, die einem Basiswert von 100 Punkten entsprechen.
Das NIQ Handelspanel misst die Verkäufe aus einer gleichbleibenden Stichprobe von Einzelhandelsgeschäften über einen längeren Zeitraum hinweg. Es umfasst Lebensmitteleinzelhändler, Drogeriemärkte, Cash&Carry-Märkte, Getränkeabholmärkte, Tankstellen, Tierfutterfachmärkte, Apotheken, Convenience Stores sowie E-Commerce.