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Agrarministerkonferenz (AMK)

Düngerecht für den Gemüsebau vereinfachen, Gap wirksam gestalten

BÖLW-Kommentar zur Agrarministerkonferenz

Berlin, 11.09.2024. Anlässlich der Agrarministerkonferenz (AMK) im thüringischen Oberhof ruft Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, die Länderminister und den Bund dazu auf, den vielfältigen Bio-Gemüsebau nicht mit Bürokratie zu ersticken, die Wirksamkeit des Zukunftsprogramms Pflanzenschutz deutlich zu steigern und die EU-Agrarförderung im Hinblick auf die GAP ab 2028 durch ein an ökologische Gemeinwohlziele gekoppeltes Stufenmodell zu vereinfachen.

„Für Bio-Gärtnereien, die auf Vielfalt und Direktvermarktung setzen, würden Dokumentionsauflagen einen jährlichen Mehraufwand von 150 Arbeitsstunden und mehr bedeuten, ohne dass damit ein positiver Umwelteffekt verbunden wäre. Der Bundestag hat dies erkannt und eine gezielte Entlastung beschlossen. Wir fordern die Bundesländer auf, diesem Ansatz zu folgen. Vor dem Hintergrund der bereits heute schrumpfenden Gemüseanbaufläche in Deutschland ist es fatal, den Gartenbaubetrieben zusätzliche bürokratische Knüppel zwischen die Beine zu werfen”, fordert BÖLW-Vorstand Peter Röhring zum Düngerecht (AMK-Top 18).

Zum Zukunftsprogramm Pflanzenschutz (AMK-Top 19) sagt er weiter, „Ziel des Programms ist die Halbierung des Pestizid-Einsatzes bis 2030. Doch statt klarer Rahmensetzungen verliert sich das Programm in unverbindlichen Wünschen und Plänen für Gesprächsrunden. Dass der Ökolandbau dabei als Lösungsinstrument hervorgehoben wird, ist richtig. Aber für die Höfe, die sich noch nicht zu einer Umstellung auf Bio entschließen können, reicht das nicht. Sie brauchen jetzt ein klares Signal, ob sie ihre knappen Mittel in neue Feldspritzen oder in moderne Jätroboter investieren, die Pflanzen gänzlich ohne Pestizide gedeihen lassen.”

Ausgestaltung der GAP ab 2028

Röhrig schlägt vor, dass „die GAP ab 2028 einfacher und wirksamer werden muss . Um das zu erreichen, hat der BÖLW ein dreistufiges Fördermodell entwickelt: Basis, Basis Plus und Bio. Mit jeder Förderstufe steigen die Umweltanforderungen, die entsprechend höher honoriert werden. Mit dem Stufenmodell hätte das komplizierte Kleinklein der EU-Agrarförderung mit ihren teils widersprüchlichen Detailregelungen ein Ende. Wir fordern die Agrarminister auf, das Modell aufzugreifen, um den Höfen und der Agrarverwaltung die Arbeit zu erleichtern und zugleich wichtige Umweltziele zu erreichen.

Weiteres zum BÖLW-Stufenmodell unter 
https://www.boelw.de/news/bio-verbaende-veroeffentlichen-neukonzeption-des-gap-modells/

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