Erzeuger
Saisonstart Bio-Kartoffeln
Hohe Niederschlagsmengen und Hochwasser beeinträchtigen den erwarteten Ertrag

Die Erntearbeiten für die ersten Frühkartoffeln haben begonnen. Während die Bio-Landwirte in der Pfalz zufrieden sind, sieht die Lage in anderen Regionen dramatischer aus: Anhaltende Niederschläge im Norden und Hochwasserereignisse im Süden haben die Ertragserwartung gesenkt. Die Erzeugergemeinschaft Pfälzer Grumbeere und der Bio Kartoffel Erzeuger e.V. (BKE) ziehen ein gemeinsames Zwischenfazit.
„Wir haben in der Pfalz optimale Pflanz- und Wachstumsbedingungen für die Bio-Kartoffeln, sodass wir auch aufgrund der starken Nachfrage sogar eine Woche früher als in den vergangenen Jahren mit dem Roden beginnen konnten“, berichtet Klaus Amberger, Geschäftsführer der EZG Pfälzer Grumbeere. „Zwar ist die Ware größtenteils noch nicht ganz festschalig, aber wir nehmen das Risiko auf uns, um die Belieferung des Handels sicherzustellen.“
In anderen Regionen ist die Situation auf dem Acker kritischer. „Gerade in NRW und auch in großen Teilen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins haben die anhaltenden Niederschläge im Frühjahr die Pflanzungen verzögert“, berichtet Josephine Hardt, Geschäftsführerin des BKE, von ihren Erfahrungen auf den Betrieben. Ein ungewöhnlich hoher Krautfäuledruck habe die Bestände geschwächt und die Ertragserwartungen gesenkt.
„In Süddeutschland sind die Landwirtschaftsbetriebe durch die Hochwasserereignisse im Frühsommer betroffen“, ergänzt Amberger. Auch hier habe die anhaltende Feuchtigkeit eine Krautfäuleinfektion begünstigt.
Was die Bio-Kartoffeln für die Langzeitlagerung angeht, so lässt sich laut den Experten aktuell noch kein endgültiges Urteil fällen, da die Ernte erst im September und Oktober stattfindet. Die diesjährige BKE-Flächenerhebung hat im Vorjahresvergleich eine Flächenausweitung ergeben. „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass bei einer durchschnittlichen Ernte eine längstmögliche Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels mit der diesjährigen Anbaufläche gesichert werden kann“, meint Hardt.