Qualitätsprüfung
Öko-Test Bio-Spaghetti: Ergebnis durchwachsen
Mehrheit ‚sehr gut‘ – höchste MOSH- und Glyphosat-Belastung bei Bio-Artikeln

In seiner März-Ausgabe hat das Verbrauchermagazin Öko-Test 37 klassische Spaghetti-Produkte aus Hartweizengrieß untersucht – 20 davon mit Bio-Siegel. Die gute Nachricht: Während im letzten Test vor drei Jahren mehr als die Hälfte der Artikel Glyphosat-Rückstände enthielt, wurde das Totalherbizid dieses Mal nur bei drei Produkten nachgewiesen. Zwölf Bio-Spaghetti erhielten zudem die Bestnote ‚sehr gut‘. Allerdings landeten auch zwei der untersuchten Bio-Marken mit ‚mangelhaft‘ auf den letzten Plätzen.
Zunächst zu den Testsiegern: Ohne Rückstände von Pestiziden, Mineralölen oder anderen Schadstoffen wurden etwa folgende Bio-Spaghetti als ‚sehr gut‘ bewertet:
- Alnatura Spaghetti
- Campo Verde Spaghetti (Demeter)
- Combino Bio Spaghetti von Lidl
- De Cecco Bio Spaghetti No. 12
- dm Bio Spaghetti No. 3
- Rapunzel Spaghetti No. 5
Preislich rangieren die Bio-Testsieger zwischen 0,85 Euro (bei Lidl und dm) und 2,59 Euro (De Cecco) für eine 500-Gramm-Packung.
Sechs Bio-Spaghetti schnitten mit ‚befriedigend‘ ab, zwei wurden sogar mit ‚mangelhaft‘ abgestraft: und zwar unter den Bio-Eigenmarken von Netto und Edeka. Ein ‚stark erhöhter‘ Anteil an Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH und MOSH-Analoge), die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen und den Hormonhaushalt zu stören, sowie Spuren von Schimmelpilzgiften führten zu dem negativen Ergebnis. Nach Angaben von Öko-Test hat Edeka den Lieferanten für seine Bio-Spaghetti bereits gewechselt, bevor das Unternehmen mit den Laborergebnissen des Verbrauchermagazins konfrontiert werden konnte.
Als ‚bitter‘ hob Öko-Test außerdem hervor, dass ausgerechnet in einer Bio-Marke die größten Glyphosat-Rückstände entdeckt wurden. Die Konzentration, die in den K-Bio Spaghetti von Kaufland gefunden wurde, liege deutlich über dem Orientierungswert, den der Bundesverband Naturkost und Naturwaren (BNN) zur Beurteilung von Pestizidrückständen in Bio-Ware heranzieht. „Ein solcher Gehalt deutet stark auf eine nicht zulässige Anwendung des Pestizids oder auf eine Vermischung mit konventioneller Ware hin“, meint Marc Wieland vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Stuttgart.