Kenzeichnung
Wozu eine neue Sau durchs Dorf treiben?
Regionale Lebensmittel werden zusätzlich durch nationales Label ergänzt

Ende 2023 hat die Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL) e.V. das Herkunftszeichen Gutes aus Deutscher Landwirtschaft entwickelt. Jetzt soll das Label im Handel ausgerollt werden. Das neue Zeichen will sicher stellen, dass alle Produktionsschritte der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in Deutschland erfolgt sind und soll Transparenz und hohe Qualität suggerieren.
Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe haben begonnen, lizensierte Produkte mit dem neuen Zeichen auszuloben. Zwei Jahre lang hat die ZKHL an der Umsetzung der Kriterien, den Lizensmodellen, den notwendigen Kontrollen der Zeichennutzung und der begleitenden Kommunikation gearbeitet. Die ZKHL zeigt sich zuversichtlich, dass sich der Aufwand lohnen und sich das Zeichen erfolgreich am Markt etablieren wird, ja, sich der Kreis der Anwender sogar ausweiten lässt. Das neue Herkunftskennzeichen soll künftig händlerübergreifend im Lebensmitteleinzelhandel zu finden sein.
Kommentar
Neben den regionalen Herkunftskennzeichen erweitert nun ein weiteres Herkunftsversprechen den Zeichen-Dschungel und verunsichert die Verbraucher noch mehr. Dabei soll es, so die ZKHL, die Vereinheitlichung der individuellen Herkunftskennzeichen fördern, für Tranzparenz und Qualität stehen und sicher stellen, dass alle Produktionsschritte entlang der Wertschöpfungskette in Deutschland erfolgt sind.
Die regionalen Kennzeichen sind alle mit dem Anspruch angetreten, die Wertschätzung von Lebensmitteln aus der Region und die heimische Landwirtschaft zu fördern. Wird der zusätzliche Aufwand von Abgaben oder Steuergeldern gedeckt oder über den Preis vom Verbraucher bezahlt werden müssen?
Erich Margrander