Hersteller
Mestemacher erzielt Rekord-Umsatz
8,3 Prozent Wachstum mit Convenience-Backwaren

Im Jahr 2023 konnte die Großbäckerei-Gruppe Mestemacher ihren Netto-Umsatz um 8,3 Prozent auf 170 Millionen Euro steigern. Das Wachstum resultiert nach Angaben des Unternehmens aus einer gestiegenen Absatzmenge und Preiserhöhungen zum Ausgleich höherer Kosten für Personal, Energie und Logistik. Der Hersteller profitiere außerdem vom Trend zu einer gesundheits- und umweltbewussten Convenience-Ernährung.
Der Exportanteil des Unternehmens liegt momentan bei circa 30 Prozent. Davon werden rund 72 Prozent in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erzielt. Rund 16 Prozent Ausfuhrmenge verkauft Mestemacher außerhalb Europas – insbesondere nach Nordamerika, Kanada, Australien, Neuseeland, Asien sowie in die Vereinigten Arabischen Emirate. Etwa zwölf Prozent der Exportmenge SB-verpackte Brote und Backwaren gehen in europäische Länder, die nicht der EU angehören. Die Mestemacher-Gruppe hat im Ausland keine eigenen Vertriebsgesellschaften, sondern arbeite mit selbstständigen Import-Unternehmen eng zusammen.
Mit sinkenden Einkaufspreisen ist nach Ansicht des Herstellers momentan nicht zu rechnen. Die Anbauflächen von Roggen gingen zurück und aus Asien importierte Zutaten wie etwa Flohsamen aus Indien stünden wegen der Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer unter besonders hohem Preisdruck. Auch die Preise für Schiffstransporte, insbesondere für Container, drohten zu steigen, da der Schiffsverkehr um das Kap der Guten Hoffnung deutlich länger dauert.
Zukünftig sei damit zu rechnen, dass sich die Folgen des Klimawandels noch negativer auf die Einkaufspreise auswirken. Durch die Erhöhung des CO2-Aufschlags auf Kraftstoffe, der Maut sowie der Personalkosten gingen die Frachtkosten nach oben. Auch die Energiekosten für Mestemacher hätten sich im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr vervielfacht und blieben 2024 auf hohem Niveau.
Um sich nachhaltiger aufzustellen, hat die Unternehmensgruppe einige Prozesse angestoßen, die aktuell im Gange sind:
- Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie
- Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts nach dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI)
- Durchführung des Sedex Members Ethical Trade Audits (SMETA) (geplant für das zweite Quartal 2024 bei der Mestemacher GmbH)
- Einrichtung eines Compliance-Management Systems mit Verhaltenskodex und Richtlinien
- Erstellung von Klimabilanzen für die Einzelgesellschaften für das Basisjahr 2020
- Entwicklung von wissenschaftsbasierten CO2-Reduktionszielen gemäß der Science Based Targets initiative (SBTi)
- Neuberechnung des Nutri-Scores bei den Produkten der Marke Mestemacher
Die Mestemacher-Gruppe hat im Vorjahr zehn Millionen Euro investiert und plant 2024 eine Investitionssumme in Höhe von rund 13 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Netto-Umsatz von 174 Millionen Euro gerechnet, was einem Wachstum von 2,4 Prozent entspricht. Die Firmengruppe beschäftigt derzeit insgesamt rund 650 Mitarbeiter.