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Gentechnik

Für Gentechnikfreiheit: Unternehmen starten offenen Brief an Manfred Weber

Lebensmittelhersteller und -händler können sich anschließen

Für Gentechnikfreiheit: Unternehmen starten offenen Brief an Manfred Weber
In einer Pressekonferenz klärten Alnatura-Chef Götz Rehn und andere Unterstützer der Initiative heute über die Hintergründe auf.

Fünf Unternehmen der deutschen Lebensmittelwirtschaft haben heute eine Initiative für den Erhalt von Kennzeichnung und Wahlfreiheit bei Gentechnik-Lebensmitteln gestartet. In einem offenen Brief appellieren Alb-Gold, Alnatura, dm, die Andechser Molkerei und Frosta an Manfred Weber, den Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP), sich für die Koexistenz gentechnikfreier Lebensmittel einzusetzen. Alle Unternehmen aus Lebensmittelherstellung und -handel in Deutschland sind eingeladen, den offenen Brief zu unterzeichnen.

Anlass sind die bevorstehenden intensiven Verhandlungen und Abstimmungen im Europaparlament zu der Frage, ob mit neuer Gentechnik hergestellte Lebensmittel in der EU künftig erkennbar bleiben. Dabei kommt den Abgeordneten von CDU/CSU und ihrer EVP-Fraktion im Europaparlament eine Schlüsselrolle zu. Sie wollen Produkte neuer Gentechnik noch stärker deregulieren als die EU-Kommission.

„Die aktuelle Position des EU-Agrarausschusses sieht gar keine Kennzeichnungspflicht mehr vor, nicht einmal für Saatgut, und auch keinerlei Koexistenzregeln für Anbauformen mit und ohne Gentechnik“, erklärt Bioland-Präsident Jan Plagge.

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG), der Ökoanbauverband Bioland, die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) und der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) unterstützen die Unternehmen bei ihrer Initiative.

„Jeder sollte nachvollziehen können, ob ein Lebensmittel mit oder ohne Gentechnik produziert wurde, um sich entsprechend entscheiden zu können“, betont Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender von Frosta. „Eine vom Gesetzgeber vorgegebene, transparente Deklaration auf der Verpackung wäre der richtige Weg.“

„Auch wenn gentechnische Verfahren heute präziser sind als früher, verbleiben zu beachtende und zu bewältigende Risiken. Dafür brauchen wir eine klare Kennzeichnung als Entscheidungsgrundlage“, fügt Kerstin Erbe, Geschäftsführerin Produktmanagement bei dm, hinzu.

„Über 90 Prozent der Kundinnen und Kunden fordern eine umfassende Sicherheitsprüfung für gentechnisch veränderte Pflanzen und die verpflichtende Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel“, so Götz Rehn, Geschäftsführer von Alnatura. Es dürfe nicht sein, dass die Politik gegen den deutlichen Willen der Mehrheit agiert.

Die ErstunterzeichnerInnen des offenen Briefes:

  • Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender der Frosta AG
  • Kerstin Erbe, Geschäftsführerin Ressort Produktmanagement der dm-drogerie markt GmbH + Co. KG
  • Irmgard Freidler, Geschäftsführerin der Alb-Gold Teigwaren GmbH
  • Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer der Alnatura Produktions- und Handels GmbH
  • Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz GmbH
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