Lebensmitteleinzelhandel
tegut lehnt Deregulierung von Gentechnik ab
Qualitätsleiter will Transparenz erhalten und Bio schützen

Nachdem sich schon Aldi und Rewe dafür ausgesprochen haben, Kennzeichnung und Risikoprüfung bei Neuer Gentechnik beizubehalten, meldet sich nun auch der Lebensmittelhändler tegut zu Wort: Würde der Deregulierungsentwurf der EU-Kommission angenommen, so wäre dies ein herber Rückschlag im Kampf um die Transparenz, für die sich tegut und andere Institutionen seit Jahren einsetzten.
„Menschen müssen einfach wissen, was sie essen! Das ist ein Grundrecht, das man ihnen nicht nehmen darf“, kommentiert Fritz Konz, Leiter Qualität und Umwelt bei tegut, die Pläne der EU. Forderungen nach mehr Transparenz hätten in der Vergangenheit viel Gutes erreicht. So hätten sich etwa die Rezepturen deutlich verbessert, seit alle Zutaten auf den Verpackungen der Produkte aufgelistet werden müssen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum man jetzt wieder einen Schritt zurück in Sachen Transparenz machen möchte.
Außerdem äußert Konz Sorge um die Folge für die von tegut vertriebenen Bio-Produkte, die gemäß der EU-Öko-Verordnung keine Gentechnik enthalten dürfen. „Eine Aufweichung dieser Regelung würde bedeuten, dass man ‚Bio‘ dann im Grunde genommen nicht mehr uneingeschränkt trauen könnte“, so Konz.
Die Diskussion über die Neuen Gentechniken und vor allem die Kennzeichnungspflicht werden in den kommenden Wochen weitergehen – der Entwurfsvorschlag soll im Januar im EU-Parlament eingebracht werden.