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Demeter: Resilient in die Zukunft

Delegiertenversammlung 2023 und Entwicklungsbericht

Demeter: Resilient in die Zukunft © Michael Olbrich-Majer, Demeter
Der Demeter-Aufsichtsrat (v.l.n.r.): Friederike Roll, Luise Leopold, Thomas Müller, Meinhard Rediske, Rolf Holzapfel, Engelhard Troll, Anja Frey, Tankred Kauf. Aufsichtsrat-Mitglied Friedemann Wecker hat digital an der Delegiertenversammlung teilgenommen.

Auf ihrer jährlichen Versammlung am 18. und 19. April 2023 haben die Demeter-Delegierten an ihren Richtlinien gearbeitet und Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Verabschiedet wurden eine Strategie für samenfeste Sorten, eine Spirituosen-Richtlinie sowie eine Resolution gegen die De-Regulierung von Gentechnik. Tankred Kauf und Meinhard Rediske wurden in den Aufsichtsrat nachgewählt. Außerdem ist der Demeter-Entwicklungsbericht 2022/2023 erschienen.

Die Delegiertenversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Demeter-Verbandes und setzt sich aus gewählten Vertretern aus den Gruppen Erzeugung, Verarbeitung, Handel, Forschung und Entwicklung sowie Verbrauchern zusammen. Die Delegierten entscheiden über den Haushalt, Änderungen an der Demeter-Richtlinie und die grundlegende strategische Ausrichtung des Demeter e.V.

Jetzt haben sie den Verband unter anderem dazu beauftragt, ein Konzept für den schrittweisen Umstieg auf samenfeste Sorten bei Gemüse zu erarbeiten und dabei die gesamte Wertschöpfungskette zu beteiligen. Bisher ist bei Getreide außer Mais die Verwendung nachbaufähiger Sorten verpflichtend. Samenfeste Sorten können alte Sorten, vor allem aber auch neu gezüchtete sein.

Die Delegierten beschlossen ebenso, dass nun auch Spirituosen das Demeter-Logo tragen dürfen; die entsprechende Richtlinie stelle an die Herstellung besonders hohe Qualitätsansprüche. Außerdem wurde eine Resolution verabschiedet, in der sich die Delegierten gegen eine De-Regulierung des Gentechnikrechts für neue Gentechnik stellen.

Die von der Fachgruppe Verarbeitung nominierten Kandidaten Meinhard Rediske (Vollkornbäckerei Siebenkorn, Marburg) und Tankred Kauf (Campo Verde, Uhldingen-Mühlhofen) wurden in den Aufsichtsrat nachgewählt.

Kurz nach der diesjährigen Delegiertenversammlung ist der aktuelle Demeter-Entwicklungsbericht 2022/2023 erschienen, der unter dem Motto ‚Resilient in die Zukunft‘ steht. Wie eine Stichprobe der Regionalwert Leistungen GmbH unter 41 Betrieben zeigte, lasse sich der durchschnittliche Wert, den Demeter-Betriebe jedes Jahr zum Gemeinwohl beitragen, pro Hof auf rund 120.000 Euro beziffern.

Insgesamt bewirtschaften mittlerweile 1.787 Erzeuger 114.018 Hektar biodynamisch. Von aktuell 16.500 Demeter-Produkten kamen 2022 1.077 hinzu. 193 Großhändler, 275 Fachhändler und 19 filialisierte Einzelhändler sind Demeter-Mitglieder.  Demeter hat 304 Auszubildende, darunter 35 Prozent Männer und 65 Prozent Frauen.

Der Entwicklungsbericht gibt ebenfalls Einblicke in die Arbeit in den fünf Demeter-Regionen, in die Forschung, Bildung und die politische Arbeit. Außerdem blickt er zurück auf das Engagement in der Ökologischen Tierzucht, der Demeter-Beratung und der Verbraucherkommunikation im vergangenen Jahr. 

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