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Fairer Handel

FFH fordert Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten

„Schluss mit ruinösen Preisdiktaten“

Anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin fordert das Forum Fairer Handel (FFH) Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, den Preisdruck auf Bauern in Deutschland und weltweit zu unterbinden und schnellstmöglich ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten entlang der gesamten Lebensmittellieferkette gesetzlich zu verankern.

Entlang vieler der Versorgungsketten herrsche ein extremes Ungleichgewicht in der Machtverteilung. Große Unternehmen könnten ihren Lieferanten niedrige Preise diktieren, die häufig noch nicht einmal die Produktionskosten der Produzenten decken. Nur durch verpflichtende Rahmenbedingungen würden die Unternehmen ihre Einkaufspraktiken ändern und Menschenrechte inklusive existenzsichernder Einkommen und Löhne in ihren Lieferketten einhalten.

„Der Vorschlag von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir, die Mehrwertsteuer auf einige Lebensmittel abzuschaffen, ist insbesondere mit Blick auf die drastisch gestiegenen Endverbraucherpreise begrüßenswert“, sagt Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende vom Forum Fairer Handel. Gleichzeitig müsse Özdemir aber auch das andere Ende der Lieferketten in den Blick nehmen. Bauern weltweit sähen sich mit gestiegenen Produktionskosten konfrontiert. Während beispielsweise viele Kaffeebauern in den letzten Jahren mit Preisen unterhalb der Produktionskosten in die Armut getrieben worden seien, hätten große Kaffeeunternehmen wie Lavazza und Starbucks hohe Gewinne gemacht.

Die Bundesregierung könne sich ein Beispiel an Spanien nehmen, wo ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten bereits umgesetzt wurde. Gleichzeitig brauche es mehr Transparenz über die Verteilung der Margen und die Entstehung der Preise entlang der Lieferketten. Ein Verbot des Einkaufs unterhalb der Produktionskosten wird derzeit vom Bundeslandwirtschaftsministerium geprüft.

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