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Tierschutz

Schleichkatzen leiden für die Kaffeeproduktion

Peta ruft zur Auslistung von Kopi Luwak auf

Schleichkatzen leiden für die Kaffeeproduktion © PETA Asien

Der auch ‚Katzenkaffee‘ genannte Kopi Luwak wird aus den Exkrementen von Schleichkatzen hergestellt, die zuvor Kaffeebeeren gegessen haben. Wie die Tierrechtsorganisation Peta in neuen, auf indonesischen Farmen aufgenommenem Undercover-Videomaterial zeigt, werden die Tiere dafür in engen Käfigen gehalten. Sie ruft deshalb weltweit alle Unternehmen dazu auf, das ‚Tierqualprodukt‘ aus dem Sortiment zu nehmen.

Die Organisation hat außerdem das indonesische Ministerium für Religiöse Angelegenheiten mit der Bitte angeschrieben, Kopi Luwak wegen Tierquälerei nicht mehr als halal zu listen. Das Ministerium hatte erst kürzlich sein neues Halal-Zertifizierungskennzeichen herausgegeben.

Indonesien ist der weltweit größte Hersteller von Kopi Luwak. Nach Informatinen von Peta-Ermittlern wird dort Kaffee, der von gefangenen Schleichkatzen stammt, als ‚von wildlebenden Tieren‘ falsch deklariert, um Konsumenten und Händler zu täuschen. Laut einem Arbeiter können Bauern maximal 20 Kilogramm Fäkalien pro Jahr aus dem Dschungel aufsammeln, während man jedes Jahr 400 Kilogramm von gefangenen und zwangsernährten Katzen gewinnen kann.

„Jede einzelne Tasse Kopi Luwak-Kaffee steht für das Leid sensibler Schleichkatzen, die in engen, kargen Käfigen wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben wurden“, so der Vizepräsident von Peta Asia, Jason Baker. „Peta möchte alle daran erinnern, dass Kopi Luwak in den meisten Ländern des Nahen Ostens nicht als halal gilt, und bittet Konsumenten eindringlich, sich stattdessen für einen der vielen köstlichen tierleidfreien Kaffeesorten aus Indonesien zu entscheiden.“

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