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Österreich: Bio-Einkäufe im Supermarkt steigen weiter

2,5 Prozent Wachstum auf über elf Prozent Bio-Anteil

Österreich: Bio-Einkäufe im Supermarkt steigen weiter © AMA/APA/Reither
V.l.n.r.: Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, Gertraud Grabmann, Obfrau Bio Austria und Barbara Köcher-Schulz, AMA-Bio-Marketing, beim Pressegespräch anlässlich der Bioaktionstage

Mehr als elf Prozent aller im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gekauften Lebensmittel entfielen 2021 wertmäßig auf Bio. Die neuesten Zahlen des RollAMA-Haushaltspanels zeigen auch für die erste Jahreshälfte 2022 eine wertmäßige Steigerung um 2,5 Prozent. Eine im August dieses Jahres durchgeführte Motivanalyse ergibt, dass Tierwohl und Nachhaltigkeit wichtige Gründe für den Griff zu Bio sind.

Ein Blick auf den Bio-Gesamtmarkt zeigt das dynamische Wachstum des Sektors und die Bedeutung des Lebensmitteleinzelhandels. 81 Prozent aller Bio-Lebensmittel werden in Österreich über den LEH vertrieben, 14 Prozent über den Direktvertrieb und den Fachhandel, fünf Prozent entfallen auf die Gastronomie.

Insgesamt machte der LEH 2021 laut RollAMA mit Bio-Frischwaren exklusive Brot und Gebäck Umsätze im Wert von knapp 800 Millionen Euro. „Die Zahlen des ersten Halbjahrs 2022 (431 Millionen Euro) lassen mit einem Plus von 2,5 Prozent darauf hoffen, dass der bis 2021 dynamisch gewachsene Bio-Markt sich weiter gut entwickelt“, erklärt Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Ein detaillierter Blick auf die Preisentwicklung zeigt, dass die Preise für biologische Lebensmittel im AMA-Warenkorb weniger stark gestiegen sind als jene für konventionelle. Während die Preise im ersten Halbjahr bei konventionellen Produkten um 7,8 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zugelegt haben, beträgt die Steigerung beim Bio-Warenkorb nur 3,5 Prozent.

Milch und Joghurt bleiben Spitzenreiter

Den höchsten Bio-Anteil im österreichischen LEH verbuchen im ersten Halbjahr 2022 die Sortimente Milch und Naturjoghurt. Ebenso stiegen die Bio-Anteile bei Butter, Käse, Wurst und Schinken leicht. Bio-Fleisch und Bio-Geflügel kommen im Vergleich mit den letzten beiden Halbjahren wertmäßig sogar auf ein Plus von 1,5 Prozentpunkten. Auch Obst und Gemüse werden häufiger in Bio-Qualität gekauft. Nur bei den Produktgruppen Kartoffeln und Eiern ist ein Rückgang zu verzeichnen. Dies spiegelt gerade bei den Eiern die schwierige Marktsituation dieser Produktgruppe wider.

Gründe für Bio: Tierwohl und Klimaschutz

Nahezu jeder Haushalt in Österreich kaufte von Januar bis Juni 2022 mindestens einmal ein Bio-Produkt. Das zeigt die extrem hohe Käuferreichweite von 97 Prozent. Die Frequenz der Einkäufe ging leicht zurück und die Kaufgewohnheiten passen sich langsam einem Vor-Corona-Niveau an. Dennoch landeten insgesamt fast 31 Kilo Bio-Lebensmittel in den Einkaufswägen.

In einer Motivanalyse hat die AMA erfragt, aus welchem Grund Menschen zu Bio-Lebensmitteln greifen. Dabei wurden die befragten Konsumenten in die Fokusgruppen ‚Heavy User‘ für regelmäßige Bio-Käufer und ‚Durchschnitts-User‘ für gelegentliche Bio-Käufer unterteilt. Als Hauptmotiv für die Wahl von Bio-Produkten gaben die ‚Heavy User‘ Tierwohl an, gefolgt von Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Motive für den ‚Durchschnitts-User‘ liegen hingegen eher bei der Selbstfürsorge und dem Geschmack.

Hintergrund

Die RollAMA ist die rollierende Agrarmarktanalyse der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH (AMA) in Zusammenarbeit mit der GfK und KeyQuest Marktforschung. Basis ist das GfK-Haushaltspanel. Dabei führen 2.800 österreichische Haushalte Aufzeichnungen über ihre Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel.

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