Ausland
Totschnig: Österreich bleibt EU-Bioland Nr. 1
27 Prozent Bio-Fläche und 11,5 Prozent Bio-Marktanteil
In Österreich sind die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln im LEH 2022 um 3,7 Prozent gestiegen, während die gekaufte Menge an Bio-Lebensmitteln um 3,5 Prozent gesunken ist. Das belegen neue Zahlen aus dem RollAMA-Haushaltspanel. Der Grund für den Rückgang der Mengen liege unter anderem im wieder häufigeren Außer-Haus-Konsum nach Ende der Lockdowns. Vergleicht man die Zahlen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019, ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar: Mengenmäßig gab es von 2019 bis 2022 eine Steigerung um 31,2 und wertemäßig um 42,7 Prozent.
Der Bio-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel hat 2022 mit 11,5 Prozent über alle Warengruppen hinweg einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb der einzelnen Warengruppen gibt es deutliche Unterschiede bei den Bio-Anteilen: Besonders hoch sind sie bei Trinkmilch (29,5 Prozent) und Naturjoghurt (26,4 Prozent). Gestiegen sind die Bio-Anteile bei Fleisch und Geflügel (plus 1 Prozent), Frischobst (plus 1,7 Prozent) und Frischgemüse (plus 2 Prozent). Mit einem Bio-Anteil von 22,5 Prozent hat sich Frischgemüse 2022 zur drittstärksten Bio-Warengruppe katapultiert.
Die Preissteigerungen 2022 betreffen konventionelle Lebensmittel mit einem Plus von 11,5 Prozent wesentlich stärker als Bio-Lebensmittel, die um 7,5 Prozent teurer geworden sind. Die Haushaltsausgaben für Bio-Lebensmitteln betragen durchschnittlich 259 Euro. Am stärksten ist Bio bei den ‚älteren Familien‘ verankert, die im Vergleich pro Jahr mit 376 Euro am meisten für Bio-Lebensmittel ausgeben. Danach folgen junge Familien mit älteren und jüngeren Kindern, die pro Jahr 311 bzw. 287 Euro für Bio ausgeben.
Vorreiter ist Österreich auch mit Blick auf die Produktionszahlen. Derzeit werden in Österreich 24.196 Höfe biologisch geführt, was einem Anteil von 22,5 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe entspricht. Die Biobetriebe bewirtschaften insgesamt 688.809 Hektar Fläche – knapp 27 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Damit ist Österreich Spitzenreiter innerhalb der Europäischen Union. Seit 2015 ist die Anzahl der Biohöfe um 17 Prozent angestiegen und die biologisch bewirtschaftete Fläche um 25 Prozent gewachsen.
„Die Bio-Landwirtschaft in Österreich ist eine echte Erfolgsgeschichte. Wir sind Bioland Nr. 1 in der EU und unser Ziel ist, dass das auch so bleibt“, kommentierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in einem Pressegespräch am Rande der Biofach. Bis 2030 soll der Bio-Flächenanteil auf 35 Prozent ausgeweitet werden.