Ernährung
Biologische Vielfalt nützt Mensch und Planet
Slow Food veröffentlicht Positionspapier zu Ernährung und Gesundheit
Im Rahmen des heutigen Weltgesundheitstages stellt Slow Food sein Positionspapier ‚Unsere Nahrung, unsere Gesundheit. Biologische Vielfalt schützen heißt Mensch und Planeten heilen‘ vor. Darin setzt sich der Verein mit dem aktuellen Zustand der globalen Lebensmittelsysteme auseinander, der Wirkung von Slow Food als Treiber gesunder Ernährung und mit den Chancen einer besseren Lebensmittelpolitik.
Die Ergebnisse eigener Forschung zum Nährstoffgehalt von Slow-Food-Erzeugnissen werden ebenso vorgestellt wie die wichtigsten Initiativen des Vereins: etwa Nutzgärten und Biomärkte, die lokale Gemeinschaften stärken und durch den Schutz der biologischen Vielfalt helfen, gesunde und nachhaltige Essgewohnheiten zu sichern. Das Papier legt dar, wie die Lebensmittelsysteme funktionieren, plädiert für eine bessere Politikgestaltung im Bereich Gesundheit und Ernährung und schließt mit Empfehlungen von Slow Food für die politischen Entscheidungsträger der EU.
Das derzeitige System werde von Großkonzernen beherrscht, die Nahrungsmittel in einem Umfang vertreiben, der es ihnen erlaubt, Preise und Verfügbarkeiten von oben herab zu regulieren und so unser Nahrungsangebot zu kontrollieren. Die Qualität der zur Verfügung gestellten Lebensmittel sei gering: Sie seien reich an Fett, Salz und Zucker, aber arm an wichtigen Nährstoffen wie Mineralien und Vitaminen. Das Überangebot an diesen Produkten gefährde zudem die Ernährungssicherheit, weil immer mehr Menschen und Gemeinschaften keinen Zugang zu ausreichender und ihren Traditionen entsprechender Ernährung haben.
Unsere Essgewohnheiten trügen außerdem entscheidend zum Klimawandel bei. Beinah ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen stammte allein aus der Fleischproduktion, während der übermäßige Verzehr von rotem Fleisch der Gesundheit schade.
Es gelte, gesunde und nachhaltige Essgewohnheiten zu fördern, die die wesentliche Funktion der Nahrungsmittel sowohl für den Umweltschutz als auch für die eigene Gesundheit sowie unsere Verantwortung als Nahrungsproduzenten und Konsumenten in den Mittelpunkt rücken.